„Die Kirche ist kein
Kulturverein, sondern die Familie Jesu.“ Das sagte Papst Franziskus an diesem Samstag
in seiner Frühmesse im Vatikan-Gästehaus Santa Marta. Die Christen sollten sich nicht
für den Skandal des Kreuzes schämen und nicht „dem Geist dieser Welt in die Falle
gehen“.
„Wie oft hört man sagen: Aber könnt ihr Christen nicht ein bisschen
normaler sein, so wie die anderen Menschen, ein bisschen vernünftiger? Nicht so streng?
Das ist wie eine Schlangenbeschwörung – dahinter steckt unausgesprochen: Kommt uns
doch nicht mit dieser Geschichte, dass Gott Mensch geworden wäre. Die Menschwerdung
des Wortes, das ist der Skandal, der dahintersteckt! Wir können soviel Sozialarbeit
leisten, wie wir wollen, da werden sie sagen: Toll, was die Kirche alles im sozialen
Bereich tut. Aber wenn wir sagen: Wir tun das, weil diese Menschen für uns der Leib
Christi sind, dann ist der Skandal da.“
Und das sei „genau der Punkt“,
so der Papst weiter. Die „Verführung“ laute, „Gutes zu tun, ohne den Skandal des menschgewordenen
Wortes, ohne den Skandal des Kreuzes“. Doch Christen müssten „kohärent sein mit diesem
Skandal“:
„Die Kirche ist die Familie Jesu. Die Kirche bekennt, dass Jesus
der menschgewordene Sohn Gottes ist: Deswegen haben sie schon Jesus verfolgt und zum
Tode verurteilt. Wenn wir nur soziale, nur Wohltätigkeits-Christen sind, was passiert
dann? Dann werden wir niemals Märtyrer haben – das passiert dann!“