2013-03-17 11:20:43

„Die zentrale Botschaft Gottes ist die Barmherzigkeit“


RealAudioMP3 Papst Franziskus hat an diesem Sonntagvormittag in der vatikanischen Pfarrkirche von Sankt Anna seinen ersten öffentlichen Gottesdienst gefeiert. Die kleine Gemeindekirche auf Vatikangebiet wird von Angestellten des Kleinstaates sowie von Anwohnern des nahen Borgo-Viertels besucht. Der Gottesdienst war von einer familiären Atmosphäre geprägt, Kinder und Jugendliche waren in die Gestaltung der Feier einbezogen und trugen die Fürbitten vor. Nach der Lesung des Johannes-Evangeliums (Joh 8, 1-11) hielt Papst Franziskus in freier Rede eine Predigt, in der er die Barmherzigkeit, die in der Geste Jesu gegenüber der Ehebrecherin deutlich wird, als die zentrale Botschaft Gottes hervorhob:

„Es ist nicht leicht, sich der Barmherzigkeit Gottes anzuvertrauen, denn diese ist ein unverständlicher Abgrund. Aber wir müssen es tun! ,Oh Vater, wenn ihr mein Leben kennen würdet, würdet ihr nicht so sprechen!” „Warum? Was hast du getan?´ ,Oh, ich habe wirklich viel angestellt´ - ,Das ist gut! Geh zu Christus: Ihm gefällt es, wenn du diese Dinge erzählst!´ Er vergisst sie. Er hat eine spezielle Gabe des Vergessens. Er vergisst, küsst dich und umarmt dich und sagt dir nur: ,Auch ich verurteile dich nicht. Gehe hin und begehe von nun an keine Sünden mehr.´ Er gibt dir nur diesen Rat.”

Christus habe mit zwei Arten von Volk zu tun gehabt: demjenigen, das gekommen ist, um ihn zu hören und sich belehren zu lassen, und demjenigen, das gekommen ist, um die Ehebrecherin zu verurteilen, ohne das Wort Gottes hören zu können. Mit mahnenden Worten wies Papst Franziskus darauf hin, dass keiner vor der Versuchung gefeit sei, andere vorschnell zu verurteilen und sich selbst für einen der Gerechten zu halten:

„Er selbst hat gesagt, ich bin nicht für die Gerechten gekommen, denn diese rechtfertigen sich selber. Wenn du das kannst, ich kann es nicht. Aber sie denken, dass sie das können. Ich bin für die Sünder gekommen. Denkt an das Geschwätz nach der Berufung des Matthäus: ,Aber dieser geht ja mit den Sündern!´ Und Er ist für uns gekommen, wenn wir anerkennen, dass wir Sünder sind; aber wenn wir wie der Pharisäer sagen: ,ich danke dir, Herr, dass ich nicht wie diese Sünder bin oder wie der Zöllner, der an der Tür des Tempels bleibt...´, dann kennen wir das Herz des Herren nicht und werden nie die Freude haben, diese Barmherzigkeit zu erfahren.“

Denn nicht der Herr sei es, der dessen müde werde, uns zu verzeihen, so schloss Papst Franziskus seine Predigt, sondern wir selbst seien es, die dessen müde werden, ihn um seine Vergebung zu bitten.

Nach dem Gottesdienst wurde den anwesenden Gläubigen die Möglichkeit gegeben, Papst Franziskus vor der Pfarrkirche einzeln zu begegnen. Die Reaktionen reichten von überschäumender Freude über tiefe Ehrerbietung bis hin zu spontanen Umarmungen. Anschließend trat er auch an die Absperrungen, wo er von zahlreichen Menschen auf der Straße erwartet wurde. Zu ihrer großen Überraschung fand er auch für sie die Zeit, Hände zu schütteln und ein paar Worte zu wechseln. Eines hat Papst Franziskus mit seinem ersten öffentlichen Gottesdienst jedenfalls bewiesen: Volksnähe ist für ihn nach wie vor alles andere als ein Fremdwort.

(rv 17.03.2013 cs)

Denn nicht der Herr sei es, der dessen müde werde, uns zu verzeihen, so schloss Papst Franziskus seine Predigt, sondern wir selbst seien es, die dessen müde werden, ihn um seine Vergebung zu bitten.

Im Anschluss an die eucharistische Feier traten der Pfarrer der Gemeindekirche sowie Kardinal , einer der Wähler im Konzil, an das Mikrofon. Sie hießen Papst Franziskus mit warmen Worten willkommen und dankten ihm für seine inspirierenden Worte, aber auch den Enthusiasmus, den er in die Weltkirche trage. Auch Papst Franziskus trat danach nochmals ans Mikrofon und erinnerte an die

Nach dem Gottesdienst wurde den anwesenden Gläubigen die Möglichkeit gegeben, Papst Franziskus vor der Pfarrkirche einzeln zu begegnen. Die Reaktionen reichten von überschäumender Freude über tiefe Ehrerbietung bis hin zu spontanen Umarmungen. Eines hat Papst Franziskus mit seinem ersten öffentlichen Gottesdienst jedenfalls bewiesen: Volksnähe ist für ihn alles andere als ein Fremdwort.

(rv 17.03.2013 cs)








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