D: Muslimische Gefängnisseelsorge in Niedersachsen
Muslimische Strafgefangene in Niedersachsen können ab sofort überall im Land von islamischen
Seelsorgern betreut werden. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten am Dienstag
in Hannover Vertreter muslimischer Landesverbände und Justizminister Bernd Busemann.
Sie enthält nach Ministeriumsangaben Regelungen, die Gefangenen den Kontakt zu muslimischen
Seelsorgern erleichtern sollen. Diese würden künftig jeweils fest einer Justizvollzugsanstalt
zugeordnet. Für ihre Auswahl und Qualifikation seien die Islamverbände zuständig.
„Seelsorge ist ein wichtiger Bestandteil des Justizvollzugs“, sagte Busemann der Nachrichtenagentur
KNA. Busemann verwies auf die seit Jahrzehnten geübte Praxis mit katholischen und
evangelischen Seelsorgern hin. In niedersächsischen Gefängnissen leben laut Ministerium
derzeit mehr als 600 Muslime. Das entspreche einem Anteil von rund acht Prozent an
der Gesamtzahl der Gefangenen.