Der neu kreierte Kardinal
und Erzbischof von München und Freising, Reinhard Marx, äußerte sich am Samstag nach
dem Konsistoriums-Gottesdienst in einer Pressekonferenz ebenfalls zum Deutschlandbesuch
des Papstes. Aufgrund der Erfahrung in anderen Ländern, sei er der Meinung, dass Benedikt
mit seinen Worten auch in seiner Heimat Zuhörer finden kann:
„Wir haben
das in England erlebt, auch in Spanien. Natürlich sind nicht alle Leute seiner Meinung,
oder halten ihn jetzt für völlig überholt. Das ist normal und gehört dazu. Wir leben
in einer offenen Gesellschaft. Aber der Papst – in seiner Verkündigung, wenn er eine
Ansprache hält – wenn ich an die Ansprache in der Westminster Hall denke, das ist
einfach etwas, wo auch manche, die vielleicht nicht Christen oder katholisch sind,
sagen: ‚Na ja, Respekt, das kann man sich anhören. Was ist hier gemeint, wofür steht
dieser Mann. Was steht hier im Raum und zur Debatte. Und das wird auf einem hohen
Niveau gesagt.“ Daher sei er zuversichtlich, sagte der Kardinal,
dass der Papst besonders in Deutschland, seinem Heimatland, durchaus gute Impulse
und Denkanstöße wird geben können:
„Und das kann Deutschland sicher nicht
schaden. Erst recht in seinem Heimatland, wo er in seiner Muttersprache dann reden
kann mit der ganzen Tradition im Kopf und mit seinem Wissen über die Situation in
unserem Land. Da kann er, glaube ich, etwas sagen. Es werden auch danach nicht alle
seiner Meinung sein, aber ich glaube, ein Papstbesuch, der die richtigen Akzente setzt,
kann auch in Deutschland noch einmal deutlich machen, was denn die christliche Botschaft
in diesem Land einbringen will, was denn das Niveau ist, auf dem wir hier argumentieren.“ (rv
22.11.2010 idt)