Papst Benedikt XVI. hat beim sonntäglichen Angelus einmal mehr den Schutz des Lebens
in allen Phasen betont. Anlaß für den eindringlichen Appell war der "Tag für das Leben",
den die Kirche in Italien seit 1978 am ersten Sonntag im Februar begeht. Die Initiative
entstand im Zuge der Proteste um das Gesetz zur Legalisierung der Abtreibung. Benedikt
erinnerte an die Enzyklika "Evangelium Vitae" von Johannes Paul II. und die darin
verteidigten moralischen Werte, die jedes geistige und kulturelle Leben brauche. Der
Papst wörtlich:
"Im
Licht meiner kürzlich erschienenen Enyzklika über die christliche Liebe möchte ich
die Bedeutung des caritativen Dienens für den Erhalte und die Förderung des menschlichen
Lebens unterstreichen. Dafür ist das korrekte Verhalten gegenüber dem Anderen
unabdingbar, noch bevor konkrete Schritte beginnen. Die Kultur des Lebens fußt auf
der Wertschätzung der Anderen, ohne Ausnahmen und Diskriminierungen. Jedes
menschliche Leben verdient und verlangt es, stets verteidigt und geschützt zu werden.
Wir wissen genau, dass diese Wahrheit oft Gefahr läuft, vom Hedonismus verraten zu
werden, den die sogenannte Wohlfühl-Gesellschaft verkündet: Das Leben wird so lange
verherrlicht, wie es angenehm ist, aber man ist versucht, es nicht mehr zu achten,
wenn man krank oder körperlich beeinträchtigt ist. Ausgehend von der tiefen Liebe
zu jedem Menschen ist es aber möglich, auf wirksame Weise dem Leben zu dienen: dem
entstehenden genauso wie dem von Krankheit oder Leid gezeichneten, vor allem in seiner
letzten Phase."
Auf deutsch sagte der Papst: "Von
Herzen heiße ich die Besucher und Pilger deutscher Sprache willkommen. Euch allen,
liebe Freunde, möchte ich zurufen: Haltet den Sonntag heilig! Denn auch unser inneres
Leben braucht Nahrung. Diese finden wir zuerst in der Betrachtung des Wortes Gottes.
Der Heilige Geist stärke eure Gemeinschaft untereinander und begleite euch auf allen
Wegen." (rv 05.02.06 bp)