2004-11-27 15:36:51

Vatikan: Reliquien von Ostkirchenvätern zurückgegeben


Es war keine Entschädigung – es war Johannes Pauls Entschuldigung beim Ökumenischen Patriarchen für den Entzug der Reliquien während des Kreuzzugs im 13. Jahrhundert. Mit diesen Worten kommentierte Vatikan-Sprecher Joaquin Navarro Valls die Zeremonie im Petersdom, bei der der Papst heute dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. die Reliquien zweier bedeutender Kirchenväter übergab.

Die Reliquien von Johannes Chrysostomos und Gregor von Nazianz kehren damit nach Jahrhunderten wieder in den Besitz der Ostkirche zurück. Bartholomaios, der als Ökumenischer Patriarch Ehrenoberhapt der orthodoxen Kirchen ist, sprach von einem „heiligen und historischen Moment“ - dafür gab es sogar Applaus im Pertersdom. Die brüderliche Geste der Kirche von Rom, so Bartholomaios weiter, schaffe eine „Anomalie und Ungerechtigkeit“ aus der Welt. Und sie beweise, dass es zwischen den Kirchen keine unüberwindbaren Hindernisse gibt, wenn „Liebe, Gerechtigkeit und Frieden einander im heiligen Dienst der Versöhnung und der Einheit treffen“. Bartholomaios würdigte auch die unermüdlichen Anstrengungen Johannes Pauls für eine Aussöhnung zwischen den christlichen Kirchen.

Vor der Ansprache des Patriarchen war eine Botschaft des Papstes an Bartholomaios verlesen worden. Darin unterstrich Johannes Paul, er werde niemals nachlassen, mit fester Entschlossenheit die“Einheit zwischen den Schülern Christi“ zu suchen.

Die Reliquien der beiden Kirchenväter sollen in Istanbul beim Patronatsfest Sankt Andreas am Dienstag feierlich neu eingesegnet werden.
(rv 27.11.04 gs)







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