Urknall- und Evolutionstheorie widersprechen nicht der katholischen Schöpfungslehre.
Das erklärt die Internationale Theologenkommission des Vatikans in einem Orientierungspapier,
das die jüngste Ausgabe der Zeitschrift "La Civilta Cattolica" veröffentlicht. "Gemeinschaft
und Dienst" heißt das von Kardinal Joseph Ratzinger approbierte Dokument. Der 95
Artikel umfassende Text widerspricht auch der These, dass der christliche Glaube die
Zerstörung der Umwelt durch die Industriegesellschaft begünstigt habe. In einem anderen
Absatz fragt die Kommission nach der Legitimität von Eingriffen in das menschliche
Erbgut. Dabei betont sie, dass eine Gentherapie in bestimmten Fällen, etwa bei der
Diagnose Down-Syndrom, eine Hilfe für die betroffene Person sein könne. Gleichzeitig
wird die Gentherapie zur Schaffung von "Übermenschen" ebenso wie das Klonen von Menschen
aber scharf verurteilt. Zur Entstehung des Kosmos heisst es in dem Text , die Urknall-Theorie
widerspreche nicht der Annahme, dass die Materie auch vor diesem Knall in anderer
Form, nämlich als eine Schöpfung Gottes, existiert habe. Die Annahme eines vor dem
Urknall liegenden, absoluten Anfangs sei aus naturwissenschaftlicher Sicht "nicht
unzulässig". (kipa 19.11.04 sk)