2017-12-14 11:00:00

Libanon: Jerusalem-Entscheidung - „eine Ohrfeige“


Eine Ohrfeige für Palästinenser, Christen der Ostkirchen, Muslime und Araber: So definiert der maronitische Patriarch Bechara Boutros Rai die Entscheidung der US-Regierung, die eigene Botschaft in Israel von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen. Der Patriarch äußerte sich in seiner Predigt am Sonntag in Bkerke. Dieser Schritt habe die Bemühungen für den Frieden zwischen Israel, Palästina und den arabischen Ländern zerstört, das Feuer einer neuen Intifada entfacht und Jerusalem, die Stadt des Friedens, in eine Stadt des Krieges verwandelt.

An diesem Donnerstag lädt der Patriarch zu einem islamisch-christlichen Gipfel nach Bkerke ein, bei dem eine gemeinsame Position zur Jerusalem-Frage formuliert werden soll. Alle wichtigen Religionsgemeinschaften des Libanon nehmen daran teil: der sunnitische Großmufti Abdellatif Daryan, der schiitische Mufti Kabalan, der armenisch-apostolische Katholikos Aram I., der Vertreter der Drusen, der syrisch-katholische Patriarch Ignatius Youssif III. Younan und der griechisch-katholische Patriarch Youssef Absi.

Bei der Eröffnung des Gipfeltreffens betont Patriarch Rai, dass jeder einseitige Versuch, Jerusalem als Hauptstadt Israels zu etablieren „unfair“ sei und gegen alle internationalen Konventionen verstoße, die den Sonderstatuts Jerusalems und der heiligen Stätten von Juden, Christen und Muslimen schützen. Der libanesische Großmufti Daryan bekräftigt die Unterstützung für Palästinenser „in ihrem Kampf für Gerechtigkeit" und in ihrem „legitimen Recht auf Widerstand".

(fides 14.12.2017 sh)








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