Elf Bischöfe fordern eine zehnjährige Schonzeit für die bedrohte Umwelt am Sao-Francisco-Fluss
in Brasilien. In dieser Zeit sollten alle Abholzungen in der Region ausgesetzt werden,
heißt es in einem aktuellen Schreiben der Brasilianischen Bischofskonferenz. Die Behörden
müssten handeln, da der Fluss aufgrund massiver Trockenheit und der Einleitung von
Abwässern bedroht sei.
Der Rio San Francisco leide unter der Wasserentnahme für landwirtschaftliche Bewässerungsprojekte,
der Begradigung seines Bettes sowie dem Aufstauen für die Stromerzeugung, so die Bischöfe.
Unter der Abholzung der Wälder leide auch die Uferbewaldung, zudem seien Zuflüsse
bereits ausgetrocknet.
Neben dem Abholzungs-Moratorium fordern die Bischöfe, deren Diözesen im Umland des
Flusses liegen, dessen Säuberung und Revitalisierung. Unter anderem seien dringend
Kläranlagen nötig, um die Abwässer der Region zu reinigen. Zudem müsse die Uferbewaldung
wieder aufgeforstet werden. Auch müssten die traditionellen Bewohner der Region vor
der sich ausweitenden Agrar-Industrie geschützt werden.
Der Fluss, der als Brasiliens Nationalfluss gilt, fließt über rund 3.000 Kilometer
durch die Teilstaaten Minas Gerais, Bahia, Pernambuco, Alagoas und Sergipe. Millionen
Brasilianer leben in seinem Einzugsgebiet, wobei ein Großteil ihrer Abwässer ungeklärt
in den Fluss fließt. Auch Industrieabwässer tragen zur Verunreinigung bei.
(kna 07.12.2017 sk)
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