2017-11-24 13:57:00

Kardinal Parolin: Papstreise nach Myanmar für den Frieden


Die Papstreise nach Myanmar und Bangladesch vom 27. November bis 2. Dezember steht im Zeichen der Friedensstiftung. Das betont der vatikanische Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin im Gespräch mit Radio Vatikan. Gerade in jüngster Zeit sei der „Wind des Krieges“ vor allem in Asien sehr stark zu spüren.

„Ich glaube, die Tatsache, dass er sich gerade in Asien befindet, also in der Nähe zur Krisenregion, wird eine gute Gelegenheit bieten, seine Hilfe und jene des Heiligen Stuhls anzubieten, um die Probleme zu lösen. …Wie bereits die Vorgänger von Franziskus sagten, ist mit dem Frieden nichts verloren, doch mit dem Krieg kann alles verloren gehen. Das gilt insbesondere, wenn Atombomben im Spiel sind.“

Langfristige Lösung für Rohingya

Ein weiteres Thema der Papstreise werde wohl auch die Flüchtlingsfrage sein. Ohne namentlich das Problem der Rohingya zu nennen, ging Kardinal Parolin darauf ein:

„Er hat schon mehrmals die Staaten aufgefordert, jegliche humanitäre Hilfe für Flüchtlinge anzubieten. Ich glaube, dass sein Appell auch dahin geht, dass langfristige Lösungen gefunden werden müssen. Insbesondere gilt das für den Bundesstaat Rakhine in Myanmar und für die Flüchtlinge, die dort leben. Und damit meine ich eine Lösung, die von allen Seiten gesucht wird und die von einem menschlichen Umgang miteinander getragen ist. Es ist wichtig, dass die Menschen wissen, welcher Nationalität sie angehören und dass man ihnen eine stabile Umgebung anbietet, die getragen ist von Frieden und Entwicklung.“

Armut in Bangladesch

In Bangladesch hingegen werde vor allem das Thema der Armut in den Vordergrund stehen. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung dort lebt in Armut und leidet durch die schweren Überschwemmungen, die auch wegen des Klimawandels immer häufiger aufträten.

„Das Verhältnis zwischen Klimawandel und Armut ist etwas, was Papst Franziskus in Laudato si´ ganz klar erläutert hat. Er hat davon geschrieben, dass vor allem die Armen vom Klimawandel am stärksten betroffen sind. Und dann kommt noch hinzu, dass gerade die ärmsten Ländern von dem Phänomen berührt werden.“

Myanmar und Bangladesch seien zwei Länder, in denen die Christen – und allen voran die Katholiken – eine Minderheit bilden. Sind in Myanmar über 90 Prozent der Bürger Buddhisten, so ist dies in Bangladesch mit den Muslimen der Fall. Ein wichtiger Fokus der Reise werde also auch auf den interreligiösen Dialog gelegt, so der vatikanische Kardinalstaatssekretär.

„Die Religionen können einen wichtigen Beitrag für den Frieden leisten, sie können viel für die Entwicklung und die Versöhnung tun sowie dazu beitragen, dass Gemeinschaften miteinander leben können. Dazu müssen sie sich aber zusammentun und gemeinsam darauf hinarbeiten.“

(rv 24.11.2017 mg)








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