Kardinal Reinhard Marx hat sich gegen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens
ausgesprochen. Sie wäre das „Ende der Demokratie“, sagte der Erzbischof von München
und Freising am Samstag auf dem Wirtschaftsgipfel der „Süddeutschen Zeitung“ in Berlin.
Befürworter des Grundeinkommens halten das Modell für eine geeignete Antwort auf die
Digitalisierung, die in Zukunft etliche Arbeitsplätze überflüssig machen könnte.
Den Menschen ein festes Einkommen zur Existenzsicherung zu zahlen, sei jedoch keine
Lösung für das Problem, so der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz. „Die Arbeit
ist nicht irgendetwas. Es gehört zur Grundkonstitution des Menschseins, dass ich für
mich und meine Familie etwas schaffe, das von Wert ist.“ Schon jetzt könne man sehen,
welche politischen Folgen es habe, wenn Menschen sich nicht mehr gebraucht fühlten.
Die Einführung eines Grundeinkommens sei vor diesem Hintergrund „demokratiegefährdend“.
Marx warnte außerdem vor den Folgen der Digitalisierung. Es sei wichtig, dass der
Mensch weiterhin die Computer kontrolliere und nicht andersherum. Es könne „eine Einschränkung
der Freiheit sein, wenn nicht mehr wir fragen, was richtig ist, sondern die Maschinen
uns diese Entscheidung abnehmen“.
(süddeutsche zeitung 19.11.2017 sk)
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