Ein katholischer Priester und Vertrauter der Familie Mugabe ist offenbar an den Vermittlungen zwischen dem abgesetzten Präsidenten Robert Mugabe und dem Militär in Simbabwe beteiligt. Der Jesuit Fidelis Mukonori stehe der Präsidentenfamilie schon seit den 1970er Jahren nahe, berichtet der Sender BBC Afrika am Donnerstag unter Berufung auf mehrere örtliche Quellen. Die regierungstreue Zeitung „Herald“ bezeichnete Mukonori als „geistlichen Vater“ des 93-jährigen Mugabe. Im Februar 2016 erschien sein Buch „Die Entstehung der Gewalt im Simbabwe“.
In der Nacht zum Mittwoch hatte das Militär die Macht in Simbabwe übernommen und
Mugabe unter Hausarrest gestellt. Ein Armeesprecher erklärte, es handele sich nicht
um einen Putsch. Es gelte, „Kriminelle im Umfeld des Präsidenten“ auszuschalten. Mehrere
Personen wurden verhaftet. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Fides gehe das öffentliche
Leben normal weiter, Zivilisten seien nicht attackiert worden. Mugabe und seine Familie
sollen sich in Sicherheit befinden, teilte ein Militärsprecher mit. Die offiziellen
Medien berichten nicht über die Ereignisse. Der Chef des Verteidigungsstabs hatte
eine militärische Intervention angekündigt, sollten die Missstände in der regierenden
„ZANU-PF“-Partei nicht gelöst werden. Die ZANU-PF war seit der Unabhängigkeit des
Landes 1980 an der Macht. Ein Skandal um den Vizepräsidenten Emmerson Mnangagwa, der
von Mugabe entlassen worden war, verschärfte die angespannte politische Lage. Mnangagwa
galt als der Hauptanwärter für die Nachfolge im Präsidentenamt.
Der Präsident der Afrikanischen Union (AU) und Staatspräsident Guineas, Alpha Conde,
hatte die Machtübernahme des Militärs in Simbabwe verurteilt. Er forderte die Soldaten
im Interview der Deutschen Welle (Mittwochabend) auf, „in die Kasernen zurückzukehren
und die Verfassung zu respektieren“. Man unterstütze die „legitime simbabwische Regierung“
und werde „in keinem Fall die Machtergreifung mit Gewalt akzeptieren“.
(kap/fides 16.11.2016 sh)
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