2017-11-14 14:41:00

25 Jahre Weltkatechismus: Ein Griff ins Tonarchiv


Vor 25 Jahren wurde er veröffentlicht, der Katechismus der katholischen Kirche: Eine Zusammenfassung der christlichen Glaubenslehre in 2.865 nummerierten Absätzen auf 717 Seiten. Federführend bei der Abfassung des Mammutprojektes war der damalige Präfekt der Glaubenskongregation Joseph Ratzinger, er leitete auf Wunsch von Papst Johannes Paul II. die Kommission, die mit der Aufgabe betraut worden war, die christliche verbindliche Lehre aus 2000 Jahren übersichtlich und modern aufbereitet zusammenzufassen.

Kardinal Ratzinger selbst hatte Zweifel, ob eine solche Aufgabe gelingen könnte: „Ich war erschrocken über diesen Auftrag. Ich muss gestehen, ich zweifelte, ob so etwas gelingen könne", gab der inzwischen zum Papst gewählte Benedikt XVI. im Vorwort zum Jugendkatechismus Youcat 2011 offen zu. „Dieses Buch sollte den altmodischen Titel Katechismus der Katholischen Kirche tragen, aber durchaus etwas Aufregendes und Neues sein". Doch trotz der Zweifel und Anfeindungen aus verschiedensten Lagern machte sich der Präfekt der Glaubenskongregation an die Arbeit, die schließlich von Erfolg gekrönt wurde: Am 11. Oktober 1992 veröffentlichte der Vatikan den Katechismus der Katholischen Kirche. Bei der feierlichen Vorstellung des Werkes am 7. Dezember 2002 durch Papst Johannes Paul II. ergriff der Kardinal auch selbst das Wort, wir haben das Tondokument aus unseren Archiven geholt.

„Wer bereits Gelegenheit hatte, den Katechismus zu lesen, konnte feststellen, dass es viele Merkmale sind, die ihn auszeichnen. Bei dieser feierlichen Gelegenheit möchte ich gerne - wenn auch nur kurz - eines dieser Merkmale hervorheben. Der Katechismus der katholischen Kirche ist die Frucht der gemeinsamen Arbeit der Bischöfe. Angeregt von einer Bischofssynode, verfasst von Diözesanbischöfen, ist er in einer seiner Bearbeitungsphasen durch das gesamte katholische Episkopat geprüft worden. Der Beitrag durch Vorschläge und Anmerkungen durch die Bischöfe in der genannten Konsultationsphase war wirklich bemerkenswert und entscheidend bei der Ausarbeitung des endgültigen Textes.“

Der Katechismus „bezeugt die Katholizität der Kirche“: das hatte Papst Johannes Paul II. in „Fidei Depositum“ geschrieben; die Apostolische Konstitution geschrieben begleitete die Veröffentlichung des Katechismus.

„Diese Feststellung ist die beste Voraussetzung für eine gute Aufnahme und der breiten Anwendung des Katechismus der katholischen Kirche von Seiten der vielgestaltigen Lokalkirchen in Verwirklichung ihrer Mission an der Schwelle des dritten Jahrtausends.“

Die ersten Exemplare des Katechismus erschienen auf Französisch, die Sprache, auf die sich die Kommissionsmitglieder der besten Verständigung willen geeinigt hatten, sowie auf Englisch, Italienisch und Spanisch. Beim feierlichen Akt der Vorstellung des Katechismus erhielten fünf Bischöfe aus den verschiedenen Kontinenten je ein Exemplar aus den Händen von Papst Johannes Paul II.

„Auch durch diesen einfachen symbolischen Akt wird verdeutlicht werden, dass die ersten und vorrangigen Adressaten des Katechismus der katholischen Kirchen sind die Bischöfe als maßgebende und qualifizierte Lehrer der christlichen Verkündigung.“

Doch es dürfe nicht vergessen werden, dass der Katechismus sich gleichzeitig an alle richte, fuhr Kardinal Ratzinger fort, ungeachtet der Nation, Kultur oder Sprache des Einzelnen.

„Aus diesem Grund werden jeweils ein Paar von Brautleuten, jungen Menschen und Kindern aus Euren Händen, Heiliger Vater, ein Exemplar des Katechismus erhalten. Auf diese Weise und im Namen der verschiedenen Gruppen, Altersstufen und Kulturen, aus denen sich das Volk Gottes zusammensetzt, wollen diese ihren Einsatz ausdrücken, vor allen und mit Hilfe des Katechismus den christlichen Glauben zu bezeugen, stets bereit, jedem zu antworten, der nach dem Grund für die Hoffnung fragt, die in uns wohnt.“

Mehr dazu hören Sie in unserer Radioakademie, die sich im November 2017 mit 25 Jahren Weltkatechismus beschäftigt. Alle (diesmal drei) Folgen der Sendereihe gesammelt auf CD können Sie gerne gegen eine Spende bei uns bestellen: cd@radiovatikan.de

 

(rv 14.11.2017 cs)








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