2017-11-08 13:27:00

Papst würdigt die Heilige der Migranten


Als „Frau der Barmherzigkeit mit prophetischem Geist“ würdigt Papst Franziskus die Heilige Franziska Xaviera Cabrini, Fürsprecherin der Migranten, anlässlich deren 100. Todesjahres. Die Begründerin des Ordens der „Missionsschwestern vom heiligsten Herzen“ setzte sich Zeit ihres Lebens für italienische Migranten in den Vereinigten Staaten von Amerika ein. Sie verstarb dort am 22. Dezember 1917. 

Im Vorwort einer in Italien erscheinenden Biografie der italienischen Ordensfrau hebt der Papst deren Weitsicht hinsichtlich der weltweiten Migration hervor: „Sie hatte verstanden, dass er sich um keine vorübergehende Erscheinung handelt, sondern um das Heraufziehen eines neuen Zeitalters, in dem moderne Transportmittel die Bewegung gewaltiger Menschenmassen möglich machen und so ganze Teile der Welt umgestalten würden. Franziska hatte verstanden, dass die Moderne durch ungeheure Migrationsbewegungen gezeichnet werden würde, von entwurzelten Menschen in einer Identitätskrise, oftmals verzweifelt und ohne Mittel, sich in die neue Gesellschaft einzufügen.“ 

Cabrini habe sich mit „unendlicher Barmherzigkeit“ und „großer Intelligenz“ ganz der Sorge um die Migranten hingegeben, schreibt der Papst weiter – und er würdigt das Hilfsnetzwerk, das die Ordensschwester in ihrem Leben begründete: In den USA und in Lateinamerika gehen Dutzende von Schulen, Krankenhäusern, Waisenhäuser und Klöster auf die heilige Franziska Cabrini zurück. Das Mutterhaus ihrer Ordensgemeinschaft ist in Chicago, wo sie verstarb. Ihre Auswanderung 1888 in die Vereinigten Staaten hatte Papst Leo XIII. veranlasst; er hatte Franziska Cabrini dort mit karitativen und religiösen Arbeiten unter den italienischstämmigen Armuts-Immigranten beauftragt. 

Die Biografie von Franziska Xaviera Cabrini „Tra terra e cielo“ (Zwischen Erde und Himmel) verfasste die italienische Historikerin Lucetta Scaraffia. Sie erscheint einschließlich Papstvorwort in einer neuen Ausgabe beim italienischen Verlag Marsilio. Das Vorwort veröffentlichte die italienische Zeitung „La Repubblica“ an diesem Mittwoch vorab.
 
(rv 08.11.2017 pr)








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