2017-11-04 10:39:00

Syrien: Papst fördert Caritas-Projekt für ärztliche Hilfe


Papst Franziskus unterstützt das Caritas-Projekt in Syrien, das Kranken und Verletzten medizinisch beistehen will. Daran beteiligen sich auch katholische Krankenhäuser. Konkret geht es um die kostenlose und möglichst einfach zugängliche ärztliche Hilfe in den Krisengebieten Syriens, in denen seit sieben Jahren Bürgerkrieg herrscht. Die Idee dazu kam vom Apostolischen Nuntius in Damaskus, Kardinal Mario Zenari. Er sagt im Gespräch mit Radio Vatikan, dass neben den Gewalthandlungen auch die fehlende medizinische Infrastruktur eine Katastrophe für Syrien sei. Deshalb habe er die Caritas und andere katholische Hilfswerke gebeten, ein Projekt auf die Beine zu stellen.

„Wenn man bedenkt, dass über die Hälfte der Krankenhäuser in Syrien geschlossen oder nur teilweise in Betrieb sind, oder wenn man bedenkt, dass Syrien lange Zeit eine führende Rolle bei der Produktion von Medikamente hatte und damit über 90 Prozent des Bedarfs abdeckte; wenn man weiter bedenkt, dass über zwei Drittel aller Ärzte und Krankenpfleger aus Syrien nicht mehr hier arbeiten, dann wundert es einen nicht, dass das Gesundheitswesen in Syrien zusammenbrechen könnte.“

Der Vatikanvertreter in Syrien will etwas dafür tun, dass die Menschen – egal ob Christen oder Muslime, wie er betont – einen Zugang zum Gesundheitswesen haben.

„Wir haben – also wir als katholische Kirche – drei Krankenhäuser. Zwei davon befinden sich in Damaskus und eines in Aleppo. Sie sind dort seit über hundert Jahren präsent. Sie waren schon immer sehr geschätzt. Seit Jahren fiel mir auf, dass sie wegen der Lage nicht richtig arbeiten können, und deshalb versuchte ich immer wieder, dieses Projekt in die Wege zu leiten. Das Problem bestand vor allem darin, dass diese Krankenhäuser privat sind und selber für die Kosten aufkommen müssen. Aber denken Sie nur an die Strompreise, die hier enorm sind...“

Was den sogenannten Islamischen Staat (IS) betrifft, so ist mit der Einnahme der ostsyrischen Stadt Deir Essor durch Regierungstruppen die Terrormiliz offenbar weitgehend aus Syrien vertrieben worden, denn jener Ort war die letzte Großstadt unter ihrer Kontrolle. Ein Grund mehr, jetzt ärztliche Hilfe für die Bevölkerung zu stärken.

(rv 04.11.2017 mg)








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