Pakistans Religionsminister Sardar Muhammad Yousaf sieht keinen Anlass zur Abschaffung
des umstrittenen Blasphemiegesetzes in seinem Land. Pakistan könne „niemals" ein säkularer
Staat sein, zitierten Medien am Dienstag aus einer Rede des Ministers vor dem pakistanisch-amerikanischen
Presseverein in Washington. Yousaf wies Vorwürfe zurück, wonach das Gesetz oft zur
Unterdrückung religiöser Minderheiten führe. Die Vorschriften verfolgten vielmehr
das „noble Ziel", nicht nur den Islam, sondern „alle Religionen" zu schützen, betonte
der Minister. Schlupflöcher zum Missbrauch des Gesetzes seien inzwischen geschlossen
worden.
Gotteslästerung gilt in Pakistan als schweres Verbrechen, das mit dem Tod bestraft
werden kann. In der Praxis werden darunter allerdings hauptsächlich verächtliche Äußerungen
und Taten gegen den Islam, den Koran und den Propheten Mohammed verstanden. Westliche
Regierungen und internationale Menschenrechtsorganisationen fordern seit langem die
Abschaffung des Blasphemiegesetzes. Immer wieder kommt es wegen angeblicher Gotteslästerung
zu Fällen von Lynchjustiz in Pakistan. Seit sieben Jahren in der Todeszelle sitzt
die Christin Asia Bibi, die 2010 wegen Gotteslästerung zur Hinrichtung verurteilt
wurde.
(kna 31.10.2017 gs)
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