2017-10-31 11:32:00

„Tiefe Dankbarkeit“: Positive Bilanz zu Reformationsgedenken


Der Heilige Stuhl und der Lutherische Weltbund ziehen miteinander eine positive Bilanz des gemeinsamen Reformationsgedenkjahres, das an diesem Dienstag zu Ende geht. An diesem 31. Oktober 2017 „empfinden wir tiefe Dankbarkeit für die spirituellen und theologischen Gaben, die uns die Reformation geschenkt hat“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme vom Dienstag. „Als lutherische und katholische Christen und Christinnen sind wir zutiefst dankbar für den ökumenischen Weg, den wir in den vergangenen 50 Jahren gemeinsam gegangen sind.“ Vorurteile seien in diesen 50 Jahren geschwunden, das gegenseitige Verständnis gewachsen und „entscheidende theologische Übereinstimmungen“ seien herausgearbeitet worden.

Ein „weiterer Segen“ dieses Jahres sei es gewesen, dass „zum ersten Mal lutherische und die katholische Seite die Reformation aus ökumenischer Perspektive betrachtet haben“. Dies habe eine neue Sicht auf die Ereignisse des 16. Jahrhunderts eröffnet, die zur Trennung führten. Zwar sei die Vergangenheit nicht zu ändern, wohl aber „ihr Einfluss auf uns heute“, dieser könne umgewandelt werden „in einen Impuls zur wachsenden Gemeinschaft“. „Es ist aufs Neue deutlich geworden, dass das, was uns eint, sehr viel mehr ist als das, was uns noch trennt“, so die zwei Seiten lange Erklärung des Lutherischen Weltbundes und des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen.

Die Stellungnahme lässt kurz die Stationen des gemeinsamen Reformationsgedenkjahres Revue passieren und bekundet die Freude darüber, dass an diesem Dienstag auch die Anglikanische Kirchengemeinschaft in einem feierlichen Akt die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“ annimmt. Abschließend verpflichten sich die katholische Kirche und der lutherische Weltbund, ihren Weg zur größeren Einheit weiter fortzusetzen. „Mit Gottes Hilfe wollen wir, getragen vom Gebet, unser Verständnis von Kirche, Eucharistie und Amt prüfen im Bemühen um einen wesentlichen Konsens mit dem Ziel der Überwindung der zwischen uns verbleibenden Differenzen.“

(rv 31.10.2017 gs)








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