2017-10-25 11:12:00

Generalaudienz: Paradies ist Umarmung mit Gott


Papst Franziskus ist zum Abschluss seiner Katechesenreihe über die Hoffnung gekommen. Tausende Pilger und Besucher nahmen an der Generalaudienz auf dem Petersplatz teil und hörten, wie Franziskus über die Liebe und das Paradies sprach. In seiner Katechese betonte der Papst, dass die Liebe Gottes niemals ein Ende finde und erläuterte, dass das Paradies kein märchenhafter Ort sei oder ein verzauberter Garten. Kein Ort, sondern schlicht und einfach die Umarmung mit Gott: so könne man das Paradies am besten beschreiben. Da spüre man Seine unendliche Liebe für den Menschen.

Die Katechese drehte sich um jene Bibelstelle aus dem Lukasevangelium (Lk 24, 34.38-42), in der es um die Verbrecher geht, die zusammen mit Jesus gekreuzigt wurden. Der eine verhöhnte Jesus, der zweite bat Jesus um Barmherzigkeit.

Das Paradies – Ziel unserer Hoffnung

Unter dem Thema: „Das Paradies – Ziel unserer Hoffnung“ erläuterte der Papst zuerst den Begriff „Paradies“. Es sei interessant, dass das Wort in den Evangelien nur bei Lukas einmal vorkomme und das erst ganz am Schluss der Jesus-Erzählung, in den Worten des gekreuzigten Jesus zu dem Verbrecher neben ihm, der ihn demütig um ein Gedenken im Himmelreich bat.

Der Verbrecher habe verstanden, dass dort, wo Jesus sei, auch Barmherzigkeit und Glück zu finden seien, so Papst Franziskus. Auf der anderen Seite sei es so, dass dort, wo der Herr nicht zu finden sei, nur Kälte und Dunkelheit herrschten. Wie bei der Audienz der vergangenen Woche ging der Papst wieder auf den Tod ein: In jenem Augenblick sei für jeden Menschen Jesus gegenwärtig; Er begleite die Toten an den schönsten Platz überhaupt. „Er will uns dort mit jenen zusammenführen, vielen oder wenigen, die in unserem Leben eine Rolle gespielt haben. Auf diese Weise geht nichts verloren, was der Herr bereits erlöst hat“, erläuterte der Papst. Gleichzeitig trage Jesus auch „unser Reisegepäck“ mit, das noch der Erlösung bedürfe. Dazu zählten alle Sünden und Fehler, die man im Leben begangen habe. Gott verwandele all dies in Liebe, fasste Franziskus zusammen.

Solidarität mit den Sündern

Was der reumütige Verbrecher den heutigen Menschen zu sagen habe, sei die Hinwendung zu Gott, fuhr Franziskus fort: Der Herr gehe so weit, dass er die Menschen trotz deren Abneigung und Gewaltbereitschaft aufnehme und sie liebe. Hier zeige sich die volle Solidarität Gottes mit allen Sündern, denn jeder Mensch sei ein von Gott geliebtes Kind. Wie ein barmherziger Vater warte er bis ans Ende des Lebens und mit offenen Armen auf jeden Einzelnen von uns.

Keine Angst vor dem Tod

Dies zu glauben, habe einen positiven Nebeneffekt, so der Papst weiter: die Angst vor dem Tod verschwinde. Man könne sogar darauf hoffen, „von dieser Welt ruhig aufzubrechen und voller Vertrauen“. Dank Jesus gebe es nichts mehr zu fürchten, im Leben und im Tod. Franziskus beendete seine Betrachtung mit einem Zitat aus dem Paulusbrief an die Korinther (1 Kor 13,8): „Die Liebe hört niemals auf“.

Bamberger beim Papst

Den Pilgern und Besuchern aus dem deutschen Sprachraum sagte der Papst:

„Ein herzliches Willkommen allen Pilgern deutscher Sprache, insbesondere den Schülerinnen und Schülern der Liebfrauenschule Nottuln wie auch denen der Maria-Ward-Schule in Bamberg, die anlässlich des 300-jährigen Bestehens ihrer Schule in Begleitung von Erzbischof Ludwig Schick nach Rom gekommen sind. Jesus, unser Bruder und Lehrer, ermutigt uns hinauszugehen, um Gutes zu wirken, und Er bringt das zur Vollendung, was wir nicht schaffen. Der Herr segne euch und eure Familien.”

(rv 25.10.2017 mg)








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