2017-10-21 12:11:00

Venezuela: Bischöfe kritisieren Regierung wegen Wahlbetrug


Die jüngsten Regionalwahlen in Venezuela schlagen weiterhin hohe Wellen in dem lateinamerikanischen Land. Die Bischöfe melden sich einmal mehr zu Wort und werfen der Regierung von Nicolás Maduro nicht nur Wahlbetrug sondern auch vor, sie würde den „eigentlichen Willen“ der Bürger ignorieren. Die Bischofskonferenz hat dies schwarz auf weiß in einer Medienmitteilung festgehalten. Vor allem sei es nicht hinnehmbar, dass die Regierung Geld und Ressourcen des Landes für ihre Propaganda verschwende, betont der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Diego Padrón, im Gespräch mit Radio Vatikan.

„Es gab so viele Ungereimtheiten bei den jüngsten Wahlen. Da wurde gar nicht der Wille des Volkes beachtet, vielmehr war es eine Fälschung. Das venezolanische Volk ist aber müde, so behandelt zu werden. Deshalb sollten meiner Meinung nach neue Wahlen durchgeführt werden.“ Diese müssten „selbstverständlich fair“ ablaufen. Was am vergangenen Wochenende geschehen sei, würden die Menschen als „Beleidigung an den Wert der Wahlen“ betrachten.

„Ich befürchte, dass dies viele nicht so gut aufnehmen und dass es deshalb neue Proteste geben wird. In den vergangenen Monaten kamen bei Demonstrationen auch Menschen um, das dürfen wir nicht vergessen. Es waren mindestens 130 Menschen, die ihr Leben verloren haben und hunderte weitere Menschen wurden verletzt oder verhaftet.“

Die Bischofskonferenz, so deren Vorsitzender, rufe dazu auf, den „Nationalen Wahlrat“ ins Leben zu rufen, den man bereits vor den Wahlen einführen wollte. Dies sei auch von anderen Staaten und internationalen Einrichtungen gewünscht worden. Es sei wichtig, dass eine neutrale Stelle die Wahlen in Venezuela überprüfe und über den Wahlgang wache.

Bei den Regionalwahlen in Venezuela hatte am vergangenen Sonntag gemäß Regierungsangaben das Lager von Staatschef Nicolás Maduro in mindestens 17 der 23 Bundesstaaten gewonnen. Die Opposition gewann die restlichen fünf Bundesstaaten, in einem Bundesstaat war allerdings der Ausgang noch ungewiss. Bislang waren 20 der 23 Bundesstaaten in der Hand der sozialistischen Regierungspartei. Dennoch zweifeln auch internationale Wahlbeobachter die Resultate an.

(rv/afp 21.10.2017 mg)








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