2017-10-05 13:13:00

Bischof: Lage in Rohingya-Lagern dramatisch


Vertreter der katholischen Kirche in Bangladesch sind erschüttert über die Situation in den Flüchtlingslagern der aus Myanmar vertriebenen Rohingya. Die Menschen benötigten „dringend Nahrungsmittel, Medizin, gute Unterkünfte und sanitäre Einrichtungen“, so Bischof Moses Costa. Der Anblick vor Ort sei schockierend gewesen, ergänzte der Erzbischof von Chittagong. Er hatte Ende September zusammen mit Kardinal Patrick D'Rozario aus der Hauptstadt-Erzdiözese Dhaka die Flüchtlingslager in Cox's Bazar besucht. Viele Frauen und Kinder seien inzwischen depressiv, so Costa. Die Flüchtlinge hätten ihm von der Gewalt in Myanmars Teilstaat Rakhine, von Vergewaltigungen und von der Ermordung von Angehörigen berichtet. Gleichzeitig ist für Erzbischof Costa, seine Bischofskollegen und die Regierung von Bangladesch aber auch klar, dass die Lager keine dauerhafte Lösung sind. Die Rohingya könnten nicht im hoffnungslos überbevölkerten Bangladesch bleiben.

Die UNO spricht im Zusammenhang mit dem Vorgehen der Armee von Myanmar gegen die Rohingya von „ethnischen Säuberungen“ in Rakhine. Nach Schätzungen sind allein seit Ende August mehr als 500.000 Rohingya ins benachbarte Bangladesch geflohen. Die Vereinten Nationen befürchten, dass die Zahl auf 700.000 steigen könnte. Hinzu kommen rund 400.000 Angehörige der muslimischen Minderheit, die bereits vor Jahren aus dem buddhistisch dominierten Myanmar in das überwiegend islamische Nachbarland geflohen sind. 

(kna 05.10.2017 nh)








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