2017-09-25 13:15:00

Kardinal Woelki sieht wenige ökumenische Fortschritte


Der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki hat eine kritische Bilanz der Ökumene im Reformationsjahr 2017 gezogen. Bei aller Freude über „gegenseitige Wertschätzung, über theologische Konvergenzen und gemeinsam getragene Projekte“ gebe es aktuell viele „Anfragen und Sorgen“, schreibt Woelki in einem Gastbeitrag für die Oktober-Ausgabe der in Freiburg erscheinenden „Herder Korrespondenz“. So beobachte er zunehmende Meinungsverschiedenheiten in moral- und sozialethischen Fragen, etwa bei Haltungen zum Embryonenschutz, zur „Ehe für Alle“, zu Abtreibung oder Sterbehilfe.

Theologisch, so der Kardinal weiter, habe das protestantische Modell einer „versöhnten Verschiedenheit“ der Konfessionen zuletzt kaum Fortschritte gebracht. Grundlegende Unterschiede schlicht in sich „wechselseitig bereichernde Dimensionen“ umdeuten zu wollen, sei „Etikettenschwindel“, schreibt Woelki. Auch das Ziel einer gegenseitigen Teilnahme an Eucharistie beziehungsweise Abendmahl ist für den Kölner Erzbischof nicht näher gerückt. Eine Konfession könne die andere nicht einladen, solange es kein gemeinsames Christusbekenntnis gebe.

(kna 25.09.2017 nh)








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