2017-09-23 09:30:00

Startschuss für die Malteser-Romwallfahrt 2018


Es ist immer wieder ein beeindruckendes Bild: Zwanzig Reisebusse, begleitet von einer Polizeieskorte, bahnen sich ihren Weg durch den römischen Verkehr in Richtung Vatikan. Auf die Busse verteilt sitzen Hunderte von Pilgern aus allen deutschen Diözesen, darunter auch zahlreiche Kranke und Rollstuhlfahrer mit ihren Begleitpersonen. Die Rede ist von der großen Wallfahrt der Malteser nach Rom, die alle drei Jahre stattfindet und deren nächste Edition für den Oktober 2018 geplant ist. Zu diesem Zweck war eine Vorhut der deutschen Malteser, Sophie Gräfin von Preysing und Douglas Graf von Saurma-Jeltsch, in diesen Tagen in der Ewigen Stadt unterwegs. Wir haben die beiden gefragt, ob es nicht ein wenig früh sei, mit mehr als einem Jahr Vorlauf mit den Vorbereitungen für die Reise zu beginnen.

„Also unsere römischen Partner, mit denen wir hier sprechen, die schauen schon etwas verwundert, wenn man so früh eine derartige Organisation angeht“, schmunzelt Saurma. „Aber man darf nicht vergessen, es geht hier darum, eine Pilgerreise für Tausend Pilgernde zu organisieren, 400 davon in Rollstühlen, 600 Begleiter, das ist eine riesige Operation, die einfach gut vorbereitet sein muss.“

Den Überblick behalten

In der Tat, die Liste der zu bedenkenden Dinge ist lang: die römische Polizei muss für einen reibungslosen Ablauf ins Boot geholt werden, die großen Basiliken für die einzelnen Gottesdienste reserviert, aber auch der Vatikan, eines der Hauptziele der Pilger, muss bei der Organisation kräftig mithelfen. Eine knappe Woche, vom 30. September bis zum 5. Oktober 2018, werden die Pilger sich in Rom aufhalten. „Es gibt natürlich viele Höhepunkte“, meint Sophie Preysing. „Mit Sicherheit der allergrößte Höhepunkt ist aber die Audienz mit dem Heiligen Vater am Mittwoch und dann die Heiligen Messen in den großen Kirchen Roms.“ Es ist ein ausdrücklich geistliches Programm, das den roten Faden der Pilgerreise bildet, gemeinsames Gebet und Messfeiern sind täglich vorgesehen. Doch auch die touristischen Sehenswürdigkeiten sollen nicht zu kurz kommen. Ein besonderes Highlight dabei: Das Programm im Vatikan, das den Pilgern die Möglichkeit geben wird, hinter die Vatikanmauern zu blicken und – wer weiß – auch den Papst vorbeikommen zu sehen?

„Wahrscheinlich werden wir vier verschiedene Programmpunkte haben“, erklärt Gräfin Preysing. „Einmal die Besichtigung des Petersdoms selbst, dann zwei Gruppen, die in die vatikanischen Gärten gehen, davon wird eine Gruppe direkt zur Lourdesgrotte gehen und dort beten und die andere eher ein Besichtigungsprogramm in den Gärten unternehmen. Und die vierte Gruppe, sicher ein Highlight, wird direkt in die Sixtinische Kapelle geleitet und dort auch die Möglichkeit zum Gebet haben.“

Sternförmig aus ganz Deutschland nach Rom

Pilger aus allen Diözesen Deutschlands nehmen an der Pilgerreise teil, „sternförmig“ sozusagen reisen sie in ihren Bussen nach Rom an, wo sie dann aufeinandertreffen und sie ein gemeinsames Programm erwartet. Das ist nicht billig und stellt die Pilger auch vor finanzielle Herausforderungen. Doch die Malteser helfen hier kräftig mit, erklärt Graf Saurma: „Die Pilger tragen in der Tat einen Anteil selbst, aber auch wir von der Zentrale in Köln übernehmen - gerade was das Thema Organisation und die Rahmenbedingungen betrifft, die es da doch braucht - einen Großteil der Kosten direkt.“

Die Organisatoren sind bei dieser Vorbereitung naturgemäß stark eingespannt, von Ruhezeiten für die Busfahrer, über den Berufsverkehr in Rom, die natürlichen Bedürfnisse der Pilger und – nicht zuletzt – die Zeiten, zu denen Papst Franziskus im Vatikan unterwegs ist, müssen bei dem ausgeklügelten Programm bedacht werden. Douglas Saurma:

„Der Grund unserer Reise ist in der Tat die gute Vorbereitung, und daran werden wir uns auch messen lassen müssen. Wenn es bei der Reise selbst zu Unklarheiten oder Last-Minute-Änderungen kommt, kann das im Einzelfall dann bedeuten, dass einzelne Pilger eineinhalb Stunden an irgendeiner Ecke stehen, die Busse nicht kommen können oder eingeladen werden können – und da kann die Stimmung auch mal kippen. Das gehört natürlich zu einer Pilgerreise dazu, damit muss man auch umgehen und flexibel bleiben. Aber wir tun alles, damit wir möglichst reibungslos die Programmpunkte auch durchführen können, die wir uns vorgenommen haben.“

Hohe Erwartungen mischen sich mit Sorge

Die Erwartungen an das Organisationsteam und an die Pilgerreise, die für viele Teilnehmer den Höhepunkt des Jahres darstellt, sind sehr hoch, gibt auch Sophie Preysing zu bedenken: „Aber auch die Sorgen, wenn es nach Rom geht, ob alles barrierefrei gelingen wird... Das ist immerhin eine Großstadt, nicht die typischen Wallfahrtsorte. Es ist aber gleichzeitig auch ein Riesenerlebnis, für uns als Malteser, als Gemeinschaft, die lange Reise auf uns zu nehmen, die Kirchen zu sehen, gemeinsam zu beten, zu singen, gemeinsam ein Fest zu feiern – und das hoffentlich bei schönstem Wetter im Goldenen Oktober hier in Rom. Aber die größte Erwartung ist eigentlich, den Heiligen Vater zu treffen und ihn aus der Nähe zu erleben, und alles so nah wie möglich zu bekommen.“

Alles so nah wie möglich zu bekommen - daran arbeitet das Organisationskomitee innerhalb und außerhalb des Vatikans bereits jetzt. Denn die „große Aufmerksamkeit, die Papst Franziskus den kranken Menschen beimisst“, so eine hohe Persönlichkeit der Vatikanverwaltung bei den Vorbesprechungen, solle sich „auf jeden Fall auch in einem guten Gelingen der Kranken-Wallfahrt niederschlagen“. Gute Vorzeichen also, für die große Malteser-Rom-Wallfahrt 2018.

(rv 23.09.2017 cs)








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