2017-09-23 10:44:00

Indien: Extreme Trockenheit im Süden


Die Regionen in Südindien leiden unter extremer Trockenheit. Anders als im Norden des Landes und in Bangladesch, die in der vergangenen Woche erneut überschwemmt wurden, habe etwa im Bundesstaat Tamil Nadu der Monsunregen nicht eingesetzt, erklärte der ortsansässige Pater Leonard Fernando der Nachrichtenagentur Kathpress. Die Bevölkerung der Dörfer seiner Region, zum Großteil kastenlose Dalit-Ureinwohner, sei wegen der fehlenden Ernten in der Existenz gefährdet, die Suizidrate sei bei den Bauern sprunghaft angestiegen. Viele Jugendliche sähen durch die langfristigen Klimaveränderungen keinen anderen Ausweg mehr als die Migration in die Städte, erklärte der Ordensmann.

Klimaveränderungen haben in Tamil Nadu bereits seit 2016 zu einem kompletten Ausfall des Nordost-Monsunregens geführt; offiziellen Angaben zufolge war das Vorjahr jenes mit den geringsten Niederschlägen seit Beginn der Aufzeichnungen vor rund 140 Jahren. Auch in den Rückhaltebecken sei das Wasser schon lange versiegt; die Felder liegen brach, das Vieh ist wegen der spärlichen Weideerträge oft bereits verkauft.

Der Pater versucht mit verschiedenen Hilfsprojekten den Menschen zu helfen. Ein Klein-LKW mit einem Wassertank kann etwa aus anderen Regionen Wasser holen, die Bauern werden geschult, wassersparende Anbaumethoden anzuwenden. Darüber hinaus arbeitet Leonardo mit eigener Hilfsorganisation daran, vor allem durch Bildung, die Situation der Menschen langfristig zu verbessern.

(kap 23.09.2017 nh)








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