2017-09-22 13:32:00

Gravissimum educationis: Vermenschlichung des Bildungswesens


Es gibt sie seit Oktober 2015 – an diesem Freitag nun hat der Vatikan das Anliegen der Bildungsstiftung „Gravissimum educationis“ näher vorgestellt. Es gehe um eine „Vermenschlichung“ des Schul- und Ausbildungswesens, erläuterte Kurienkardinal Giuseppe Versaldi vor der Presse. Alles, was eine „Kultur der Begegnung und des Dialogs“ fördere, stehe im Mittelpunkt einer weltweiten Bildungsinitiative. Sie soll einen neuen, solidarischeren Lebensstil, gerechtere „Finanz- und Öko-Paradigmen“, ja eine „Globalisierung der Hoffnung“ erreichen.

Franziskus war früher Lehrer an Jesuitenschulen, misstraut aber der Heranbildung von Eliten in teuren, sozial undurchlässigen Instituten. Darum hat er diese Stiftung gegründet: Sie soll das katholische Schul- und Ausbildungswesen auf eine neue Spur setzen. Kardinal Versaldi strich heraus, dass es weltweit mehr als 216.000 katholische Schulen und Universitäten gibt. Hier werden mehr als 60 Millionen Schülerinnen und Schüler verschiedenster Ethnien und auch Glaubensrichtungen ausgebildet, die weitaus meisten von ihnen (24 Millionen) in Afrika. Europa liegt in dieser Statistik mit gut acht Millionen nur auf dem vierten Platz, hinter Afrika, Amerika und Asien.

Die Bildungsstiftung heißt „Gravissimum educationis“ - in Erinnerung an das Konzilsdokument diesen Namens, das vor genau 50 Jahren veröffentlicht wurde. Ihre Roadmap für die Initiative, die einen „solidarischen Humanismus“ fördern soll, wurde an diesem Freitag veröffentlicht. Die Leitlinien werden nun über die lokalen Bischofskonferenzen an die Bildungseinrichtungen weiter geleitet, die ihnen konkret Gestalt geben werden. Die Stiftung wird nach dem gegenwärtigen Kirchenrecht und den vatikanischen Richtlinien geführt. Versaldi ist Präfekt der vatikanischen Bildungskongregation; hier ist die Stiftung angesiedelt.

(rv 22.09.2017 sk)








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