2017-09-21 12:43:00

Nordkoreas Atomwaffen: Vatikan empfiehlt Reden statt Drohen


Dialog mit Nordkorea über Atomwaffen ist unabdingbar. Das betonte am Mittwoch der „Außenminister“ des Heiligen Stuhls, Erzbischof Paul Gallagher, in einer Ansprache am Sitz der Vereinten Nationen in New York. Die „Androhung oder Anwendung von militärischer Gewalt“ gegen das abgeschottete Land unter Kim Jong-un würden zu keiner Lösung des Konfliktes führen, ebenso bedauerlich sei die Androhung oder Anwendung von Nuklearwaffen zum Zweck der Abschreckung, verdeutlichte Gallagher die Position des Heiligen Stuhles. Er äußerte sich nur zwei Tage nach US-Präsident Donald Trumps Auftritt vor der Vereinten Nationen, bei dem dieser Nordkorea mit „völliger Zerstörung“ bedroht hatte, sollte es im Atomstreit nicht einlenken.

Kim ließ zuletzt im Abstand von wenigen Wochen mehrere Atom- und Raketentests durchführen. Die Manöver riefen auch bei den UN scharfe Kritik hervor. Erzbischof Gallagher mahnte vor diesem Hintergrund dazu, von einer „Logik des Kalten Krieges“ Abstand zu nehmen. „Wir müssen nukleare Bedrohung, Angst, militärische Überlegenheit, Ideologie und Einseitigkeit hinter uns lassen, die für immer mehr nukleare Aufrüstung sorgen“, so Gallagher.

Der Erzbischof äußerte sich bei einer UN-Konferenz zur Unterstützung eines umfassenden Verbots von Atomwaffentests. Am selben Tag hatte er für den Heiligen Stuhl und den Vatikanstaat ein UN-Abkommen zum Verbot von Atomwaffen unterzeichnet. Auf dieses hatten sich Anfang Juli mehr als 120 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen verständigt, unter ihnen aber keine der neun Atommächte. Gallagher betonte, vor allem die großen Atommächte müssten diesen Vertrag unterzeichnen. Nur dann könne es wirklichen Frieden untereinander geben.

(rv 21.09.2017 nh)








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