2017-09-14 13:56:00

Vatikan: Papst traf Saarlands Ministerpräsidentin


Saarlands Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat Papst Franziskus im Vatikan besucht. Das Treffen fand an diesem Donnerstagvormittag statt. Themen des Gespräches seien die Herausforderungen von Migration, Klimawandel und Technologie für Politik, Kirche und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gewesen, sagte sie anschließend vor Journalisten.

„Direkt an der deutsch-französischen Grenze spielt das Thema Versöhnung eine ganz entscheidende Rolle, Wir können uns vorstellen, wie schwer es ist, etwas zu versöhnen, was ein Krieg innerhalb einer Gesellschaft war, zum Teil innerhalb einer Familie“, so Kramp-Karrenbauer.

Der Papst habe erneut darauf hingewiesen, dass es eine christliche Verpflichtung gebe, Menschen in Not zu helfen, insbesondere Kriegs- aber auch Armutsflüchtlingen. Gleichzeitig bedürften diese Herausforderungen einer klugen Politik, die den inneren Zusammenhalt einer Gesellschaft nicht gefährden, so Franziskus weiter. Den wachsenden Herausforderungen durch die Globalisierung begegneten Politik und Kirche durch Mut und Offenheit, um sie zu gestalten. Sich einzuigeln, sei keine Lösung; darin seien der Papst und sie sich einig.

Sich einigeln ist keine Lösung

„Wir haben eher die Frage unter dem größeren Gesichtspunkt diskutiert, was entwickelt sich an größeren Herausforderungen in der Welt und was hat das für Auswirkungen nach innen, in die Kirche hinein, aber auch zum Beispiel nach Deutschland, und in Deutschland ist es eine große Herausforderung aus meiner Sicht, das Verständnis dafür, dass man Außen- und Innenpolitik nicht mehr klassischerweise trennen kann, sondern dass man verstehen muss, dass das, was um einen herum passiert, unmittelbare Auswirkungen hat auf den inneren Zustand in Deutschland, das ist im Grund die große Erfahrung der letzten zweieinhalb Jahre gewesen.“

Nach dem gut 30-minütigen Gespräch stellte die Ministerpräsidentin dem Papst ihre vierköpfige Delegation vor, bestehend aus ehrenamtlich engagierten Christen. Sie berichteten Franziskus von ihren Erfahrungen. Der Delegation gehörten demnach ein junger Mann an, der internationalen Friedensdienst leistete, die Mitarbeiterin eines Sozialamtes, die auch Lektorin in ihrer Gemeinde ist, ein ehrenamtlicher Kirchenmusiker sowie ein Pfadfinder. Die vier stammten aus den Landkreisen bzw. Städten Neunkirchen/Saar, Sankt Wendel, Saarlouis und Saarbrücken.

Kramp-Karrenbauer wies nach eigener Aussage sowohl im Gespräch mit dem Papst wie bei der anschließenden Begegnung mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin darauf hin, dass die derzeitigen Herausforderungen sich am besten bewältigen ließen in einem religiös neutralen Staat, der mit den Kirchen als Partner kooperiere. Der Papst habe dazu gesagt, weder ein streng laizistischer Staat, in dem Religion keine öffentliche Rolle spiele, noch die Bevorzugung einer Konfession seien bessere Alternativen.

(rv/kna 14.09.2017 gu/mg)








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