2017-09-13 13:28:00

D: „Marsch für das Leben“ zwischen Zuspruch und Vorbehalt


Der für Samstag in Berlin geplante „Marsch für das Leben“ stößt in der Laienvertretung des dortigen Erzbistums auf Vorbehalte. Der Diözesanrat der Katholiken versagte am Dienstag erneut eine uneingeschränkte Unterstützung. Vielfältiges Engagement für einen „unbedingten Schutz des Lebens von der Empfängnis bis zum Tod“ sei wichtig, heißt es in einer Erklärung des  Laiengremiums. „Allerdings verstehen wir auch, dass besonders plakative Formen des Protestes wie bei diesem ,Marsch´ nicht jedermanns Sache sind und von manchem als der Sache nicht förderlich angesehen werden können.“ Man wolle es daher jedem selbst überlassen, „welche politische Ausdrucksform er dem Anliegen verleihen möchte“.

Teilweise „plakative“ Formen des Protests

Bei den bisher zwölf derartigen Kundgebungen durch die Berliner Innenstadt führten die Demonstranten unter anderem Fotos mit abgetriebenen Embryonen mit. Indessen hatte sich die Deutsche Bischofskonferenz in einem Grußwort grundsätzlich hinter den „Marsch für das Leben“ gestellt. Im Vorjahr nahmen laut Angaben der Veranstalter rund 7.500 Menschen teil, darunter der Berliner Erzbischof Heiner Koch. Auch dieser begrüßt die Kundgebung, bittet aber gleichwohl in einem Grußwort zur bevorstehenden Aktion die Teilnehmer, ihren Einsatz für den Lebensschutz auch in Inhalten und Stil ihres Auftretens angemessen zu vertreten: „Nur so werden Sie Verständnis bei denen wecken können, die sich - aus welchen Gründen auch immer – dieser Bewegung nicht anschließen wollen.“ Christen könnten sich nur dann glaubwürdig für den Lebensschutz einsetzen, wenn sie gleichzeitig „zur Lebensgefährdung etwa in der Flüchtlingsfrage nicht schweigen".

Veranstaltet wird die Kundgebung vom „Bundesverband Lebensrecht". Der Marsch beginnt um 13.00 Uhr vor dem Reichstagsgebäude und führt fünf Kilometer durch die Innenstadt. Beim Abschlussgottesdienst predigt der katholische Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer.

Marsch für das Leben sorgt auch in der evangelischen Kirche für Diskussionen

Auch in der evangelischen Kirche herrscht keine Einigkeit: Der evangelische Berliner Bischof Markus Dröge distanziert sich hingegen von dem „Marsch“ mit der Begründung, er sei keine geeignete Form zum Schutz des Lebens. Der evangelische Greifswalder Bischof Hans-Jürgen Abromeit dankt den Teilnehmern dagegen in einem Grußwort für ihr „unermüdliches Engagement". Auch der Vorsitzende der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland, Metropolit Augoustinos (Bonn), hat seine Segenswünsche für den Marsch übermittelt.

(kna 13.0.92017 gs)








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