Die Chancen auf einen echten Frieden im Heiligen Land schätzt der neue katholische
Patriarchalvikar für Israel, Hanna Kildani, als gering ein. „Auch wenn es kleine Initiativen
gibt, sehe ich keine Brücken, sondern immer mehr Mauern“, sagte der 62-jährige Jordanier
im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur in Jerusalem. Den Christen komme
in dem Konflikt die Aufgabe als Brückenbauer zu; gleichzeitig werde diese Aufgabe
angesichts immer tieferer Gräben immer schwieriger.
Kildani war Mitte Juni vom Leiter des Lateinischen Patriarchats in Jerusalem, Erzbischof
Pierbattista Pizzaballa, in sein neues Amt mit Sitz in Nazareth berufen worden. Als
„kleine Minderheit neben zwei Mehrheitsgruppen“ litten die Christen in Israel ebenso
wie in anderen Ländern des Nahen Ostens unter Zukunftsängsten. „Sie fragen sich, ob
ihre Kinder eine Zukunft hier haben werden oder ob sie auswandern sollen“, sagte er
in dem Interview. Ein wesentliches Projekt der Kirche, um diesen Herausforderungen
zu begegnen, ist laut Kildani das Engagement in Wohnungsprojekten.
(kna 12.09.2017 sk)
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