2017-09-10 18:30:00

Cartagena: Gebet für Kolumbiens Nachbarland Venezuela


Es sind vielleicht 150 Kilometer, die die Stadt Cartagena vom Nachbarland Venezuela trennen. Papst Franziskus ergriff die Gelegenheit, öffentlich auf die politische Krise im Nachbarland Kolumbiens hinzuweisen: „Aus dieser Stadt, der Stadt der Menschenrechte, rufe ich dazu auf, dass alle Gewalt im politischen Leben aufhört und eine Lösung für die schwere Krise gefunden wird, die so viele Menschen in Mitleidenschaft zieht, besonders die Armen und Benachteiligten der Gesellschaft“: Papst Franziskus wandte sich in einer kurzen Ansprache nach dem Angelusgebet in Cartagena dem Nachbarland Kolumbiens zu: Venezuela. „Ich möchte allen Söhnen und Töchtern dieses Landes meine Nähe ausdrücken, wie auch allen, die hier in Kolumbien Aufnahme gefunden haben.“

Vor dem Angelusgebet hatte der Papst den Wallfahrtsort des heiligen Petrus Claver besucht, eines Jesuiten des 17. Jahrhunderts, der sich um die in der Stadt angelandeten afrikanischen Sklaven gekümmert hat, die Verbindung Cartagenas mit den Menschenrechten rührt von diesem Petrus Claver, „dem 'Sklaven der Schwarzen für immer’, wie er sich seit dem Tag seiner feierlichen Profess nennen ließ”, stellte der Papst ihn in seiner kurzen Ansprache vor dem Angelus vor.

„Er wartete auf die Schiffe, die von Afrika am Hauptort des Sklavenhandels der Neuen Welt eintrafen. … Tatsächlich hat Petrus Claver auf großartige Weise für den Verantwortungssinn und die Anteilnahme Zeugnis abgelegt, die jeder von uns für seine Brüder und Schwestern haben soll. Dieser Heilige … musste sich harter Kritik sowie einem zähen Widerstand seitens derer stellen, die befürchteten, dass sein Dienst den lukrativen Sklavenhandel untergraben würde.“ Vom Heiligen der Geschichte zog der Papst dann die Linie zu den Sklaven von heute: „Auch heute werden heute in Kolumbien und auf der Welt Millionen von Personen wie Sklaven verkauft, oder aber sie betteln um etwas Menschlichkeit, um einen Augenblick der Sanftmut, sie stechen in See oder machen sich auf den Weg, weil sie alles verloren haben, angefangen von ihrer Würde und ihren eigenen Rechten.“

Die Menschen in Venezuela, die Opfer von Menschenhandel und die Flüchtlinge, sie alle schloss der Papst in sein Mittagsgebet ein.

 

(rv 10.09.2017 ord)








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