2017-08-30 11:44:00

Papst bei Generalaudienz: Junge Energie im Glauben bewahren


Junge Menschen, die nicht auf der Suche sind, sind wie „Frührentner“. Das sagte der Papst an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz – der ersten nach der Sommerpause, die wieder auf dem Petersplatz abgehalten wurde. Es sei „traurig“, solche „Frührentner“-Jugendlichen zu sehen, so Franziskus vor tausenden Pilgern und Besuchern.

Bei der Fortsetzung seiner Katechesenreihe über die christliche Hoffnung ging Franziskus an diesem Mittwoch auf die Berufung der ersten Jünger Jesu beim Jordan ein, von der das Johannesevangelium erzählt (Jh 1,39). Der Täufer habe lebendig von der Begegnung mit Jesus und dem „Funken“ berichtet, der vom „Lamm Gottes“ auf die jungen Männer überging, so der Papst.

Erinnerung an die eigene Berufung

Diese Männer seien „auf der Suche und auf gesunde Weise unruhig“ gewesen, unterstrich Franziskus. Und er appellierte an seine Zuhörer, sich an ihr eigenes „erstes persönliches Treffen mit Jesus“ zu erinnern und „gesunde Utopien“ zu pflegen, die sich aus der Hoffnung speisten.

Hoffnung werde besonders durch die Erinnerung an die eigene Berufung wieder lebendig, hielt der Papst fest. Und er fragte die Jugendlichen auf dem Petersplatz: „Was sucht ihr? Was sucht ihr in eurem Herzen?“ Auf die Frage Jesu, was jeder von uns suche, gehe es um das Wesentliche, nämlich die Suche nach Glück und einem erfüllten Leben in der Nachfolge Jesu. Dies sei auch das, was vor allem junge Menschen in sich trügen. Doch leider gebe es heutzutage viele, die sich nicht auf diese Suche einlassen wollten und sich deshalb so verhielten, als seien sie bereits pensioniert.

Jeder „Ruf des Herrn“ beginne zuerst mit der Begegnung mit Jesus, so Franziskus. Diese „Treffen mit Jesus“ schenkten Freude und neue Hoffnung: Jesus wirke als „Flamme der Freude“. Gleichzeitig ermögliche die Begegnungen mit Jesus den Umgang mit Problemen und Hindernissen im Leben, fuhr der Papst fort.

Die „Flamme der Freude“ sei bei den ersten Jüngern anzutreffen gewesen, die dann als Missionare diese Flamme auch weiterreichten, was auch ein jeder Gläubiger machen sollte. Damit könne die Flamme weiter brennen und somit lebendig bleiben.

Nicht auf Enttäuschte und Zyniker hören

Der Papst legte seinen Zuhörern eindringlich nahe, sich auf diesem Weg nicht entmutigen zu lassen: Er appellierte, sich nicht die Hoffnung durch Menschen nehmen zu lassen, die „enttäuscht“ oder „unglücklich“ seien. „Hören wir nicht auf die, die ‚alt’ im Herzen sind, die die jugendliche Begeisterung ersticken“, so Franziskus: „Gehen wir zu den Alten mit von Hoffnung leuchtenden Augen“, empfahl er.

Wie Gott zu träumen und dies mit ihm zu tun, sei der Wille Gottes, erläuterte der Papst, in siesem Sinne seien Utopien „gesund“. Das bedeute aber nicht, unaufmerksam gegenüber der Lebensrealität zu sein. Es gehe darum, eine „andere Welt“ zu träumen, um eine bessere Welt zu schaffen. „Und wenn ein Traum erlischt“, gelte es, „wieder einen neuen träumen“ und „Hoffnung aus der Erinnerung an die Anfänge“ zu schöpfen, so der Papst. Aus der Flamme der Freude, die durch die Liebe Jesu offenbart wurde, lebe jegliche menschliche Hoffnung, so der Papst. Auf diese Weise werde das Herz eines jeden Einzelnen erleuchtet und das Leben auf ein höheres Gut ausgerichtet.

Den Pilgern und Besuchern aus dem deutschen Sprachraum sagte der Papst:

„Von Herzen grüße ich die Pilger deutscher Sprache, insbesondere die Benediktinermönche des Stiftes Admont, die Jubilare der Silbernen Hochzeit aus der Diözese Graz-Seckau, und die Stipendiaten des Katholischen Akademischen Ausländerdienstes der Deutschen Bischofskonferenz. Bringen wir die Flamme der Liebe Christi zu den Menschen, die des wahren Glücks und des Friedens so dringend bedürfen. Der Heilige Geist geleite euch auf euren Wegen.´”

(rv 30.08.2017 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.