2017-08-29 09:21:00

Erzbischof von Dhaka: „Alle werden den Papst hier empfangen“


„Das Land ist bereit, die Bevölkerung ist bereit: Papst Franziskus wird von allen empfangen werden, nicht nur von Christen, sondern auch von Muslimen und Hindus“, sagt Kardinal Patrick D’Rozario, der Erzbischof von Dhaka und damit Gastgeber der Papstreise im November, die neben Myanmar auch Bangladesch zum Ziel haben wird. Der Kardinal ist zuversichtlich, dass es ein guter Besuch werden wird.

Die Verschiedenheit der Kulturen und Religionen in Bangladesch betont auch Marcello Storgato, seit vielen Jahren Missionar im Land. Die Papstreise werde zum Einklang und zum Frieden unter den einzelnen Gruppen viel beitragen, ist er wie Kardinal D’Rozario überzeugt. Das, wofür der Papst steht, passe gut zu dieser Reise. „Papst Franziskus ist der Papst der Letzten, der Entferntesten, deswegen sind beide Besuche, sowohl der bei uns in Bangladesch als auch der in Myanmar, sozusagen Zentrum seines Diestes, sein Aufgabengebiet.”

Als wichtig erachtet der erfahrene Missionar vor allem den interreligiöse Dialog. 90 Prozent der Einwohner in Bangladesch sind Muslime, Buddhisten, Christen und die traditionellen Religionen bilden die übrigen zehn Prozent. „Es gibt eine große Bandbreite verschiedener Glaubensrichtungen, Kulturen und Sprachen. Und das gilt auch für die katholische Kirche, die ganz unterschiedliche Ursprünge hat.“ Die Kirche versammle verschiedene Ethnien, Traditionen und Sprachen in sich, „das macht die Kirche in Bangladesch zu einer Art Mosaik, reich an Verschiedenheit und an Kultur.“ Lebendig sei die Kirche, so lebendig, dass sie mittlerweile eigene Missionare ins Ausland schicke. „Es ist eine mutige Kirche“, kommentiert Storgato, „eine arme, aber mutige Kirche.“

Leider sei trotz dem bestehenden Dialog der Religionen der islamistische Terror ins Land gekommen, klagt der Pater. International Aufmerksamkeit erregt hatte vor allem eine Terroraktion vor einem Jahr: bewaffnete Islamisten hatten ein Café in der Hauptstadt Dhaka gestürmt und Geiseln genommen, zwanzig von ihnen starben. „Diese barbarischen Taten“ seien „eine Beleidigung Gottes und der Menschlichkeit“, hatte Papst Franziskus damals in seinem Beileidstelegramm geschrieben. „Das hat uns und vor allem auch der Regierung zu denken gegeben. Die Regierung richtet nun ihre Aufmerksamkeit auf die jungen Menschen und die Studierenden, damit diese nicht in die Extremistenkreise geraten.“

Trotz solcher Tendenzen gebe es in Bangladesch weiterhin eine reiche und traditionsreiche Kultur des Dialogs und der wechselseitigen Anerkennung. Die Kirche hoffe, dass diese Kultur durch den Papstbesuch gestärkt werden könne. „Ich denke, dass der Papst an alle appellieren wird und alle ermutigen wird, Muslime, Buddhisten, traditionelle Religionen und Christen, diesen gemeinsamen Weg weiter zu gehen."

 

(rv 29.08.2017 ord)

 

 








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