2017-08-21 13:13:00

Vatikanischer Kardinalstaatssekretär in Moskau eingetroffen


Der zweithöchste Vertreter des Vatikans nach Papst Franziskus, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, hat an diesem Montag seinen dreitägigen Staatsbesuch in Russland begonnen. Er traf in Moskau nach Angaben russischer Medien zuerst mit dem Außenamtschef der russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Hilarion, zusammen. Höhepunkte seines Besuchsprogramms in Russland sind ein Treffen mit Staatspräsident Wladimir Putin am Mittwoch in Sotschi und eine Begegnung mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. am Dienstag in Moskau.

Kurz vor dem Abflug nach Moskau sprach Parolin mit der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. In dem Interview ging Parolin auf die Themen ein, die er mit den russischen Gastgebern besprechen wolle. So fragte der russische Journalist, ob es nach dem „historischen Treffen des Papste mit dem Moskauer Patriarchen in Havanna 2016 nun ein Besuch des Papstes in Russland geplant sei. Eine solche Reise stünde nicht zur Debatte bei den Gesprächen in Russland, räumte Kardinal Parolin ein. Es sei aber zu hoffen, dass weitere Treffen des Papstes mit Moskauer Patriarchen stattfinden würden. Das Treffen vom Februar 2016 in der kubanischen Hauptstadt war die erste Begegnung eines Moskauer Patriarchen mit einem Papst überhaupt. Bislang hat noch nie ein Papst Moskau besucht.

Eine Moskaureise des Papstes ist nicht geplant

An diesem Montag will Parolin in Moskau eine Messe mit den katholischen Bischöfen des Landes feiern und mit katholischen Gläubigen sprechen. Am Dienstag steht ein Arbeitstreffen mit Außenminister Sergjej Lawrow auf dem Programm. Es ist der ranghöchste Besuch aus dem Vatikan in Russland seit 1999.

Parolin betonte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti, dass der Vatikan als Zweck seiner Reise allgemein „die Suche nach friedlichen Lösungen für aktuelle Konflikte, hauptsächlich unter humanitären Aspekten“ erachte. Parolin wolle in Moskau unter anderem über Syrien, den Irak und die Ukraine sprechen. Es sei ihm wichtig, mit allen Seiten und politischen Protagonisten zu sprechen, denn nur so könne überhaupt ein Dialog entstehen und Früchte tragen.

Syrien, Irak, Ukraine

Als erster Kardinalstaatssekretär war 1988 Agostino Casaroli, der Architekt der vatikanischen Ostpolitik, aus Anlass der 1.000-Jahr-Feier der Christianisierung Russlands nach Moskau gereist. 1999 weihte der damalige Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano die katholische Kathedrale in Moskau neu. Erst 1991 hatte der Heilige Stuhl in Moskau wieder eine Vertretung eröffnet. Unter Papst Benedikt XVI. nahmen Russland und der Heilige Stuhl Ende 2009 volle diplomatische Beziehungen auf und beriefen 2010 offiziell Botschafter.

(rv/kna/ria nowosti 21.08.2017 mg)








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