2017-08-17 13:57:00

Aparecida: Was Kardinal Bergoglio mit nach Rom brachte


Es war keine einfache Geburt: Das genau heute vor zehn Jahren vom Vatikan approbierte Schlussdokument der Bischofsversammlung Lateinamerikas war in langen und nicht einfachen Debatten und Auseinandersetzungen entstanden. Nicht zuletzt waren die Beziehungen zwischen der Leitung der Konferenz und dem Vatikan nicht immer einfach.

Verantwortlich für die Schulussredaktion auf Seiten der Bischöfe war 2007 der Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, heute Papst Franziskus. Sein Assistent von damals, Guzman Carriquiry, ist heute Vize-Präsident der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika und erinnert sich: „Am Anfang waren die Gespräche sehr chaotisch. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich selber deshalb sehr aufgeregt war. Kardinal Bergoglio sagte uns aber immer: wir müssen alles sammeln, was die Bischöfe sagen und immer vor Augen halten, wie uns der Heilige Geist führen will. Und am Schluss haben ja die Bischöfe in dem Dokument festgehalten: Der Heilige Geist hat uns langsam aber mit Bestimmtheit zum Ziel geführt.“

Das Dokument – das nach dem Tagungsort in Marienheiligtum Aparecida einfach nur ‚Aparecida’ genannt wird – prägt das kirchliche Leben vor Ort bis heute. Und nicht nur in Lateinamerika, findet Carriquiry: „Aparecida war jene Zeit der Güte, die uns dann der Heilige Geist Kardinal Bergoglio auf den Stuhl Petri führte“. Und mit ihm die Gedanken von Aparecida, zum Papst gewählt ließ er viele Gedanken des Dokumentes in seine Programm-Schrift Evangelii Gaudium zu Beginn seines Pontifikates 2013 einfließen.

Dass Papst Franziskus sich dem Ort immer noch sehr verbunden fühlt, zeigte auch seine erste Auslandsreise. Auf dem Weg zum Weltjugendtag in Rio de Janeiro machte er in Aparecida halt. Damals kündigte er an, zur 300-Jahr-Feier des Marienwallfahrtsortes zurück kommen zu wollen, das wäre im Oktober diesen Jahres. Dazu wird es aber nicht kommen, wie der Papst bei einer seiner fliegenden Pressekonferenzen bekannt gab, stattdessen ernannte er den italienischen emeritierten Kurienkardinal Giovanni Battista Re zu seinem Gesandten für die Feierlichkeiten vom 10.-12. Oktober. Als Präfekt der Bischofskongregation war Re gleichzeitig auch Präsident der Päpstlichen Kommission für Lateinamerika, als die Versammlung 2007 tagte.

(rv 17.08.2017 mg)








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