2017-08-15 12:20:00

Angelus: „Gott vollbringt große Taten durch kleine Menschen“


Zum Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel sprach Papst Franziskus an diesem Dienstag das Angelusgebet vom Fester des Apostolischen Palastes auf dem Petersplatz. Der Papst meditierte in seiner Ansprache über das Tagesevangelium, in dem Lukas vom Besuch der schwangeren Maria bei ihrer Cousine Elisabet berichtet. Bei ihrem Eintreten in das Haus der Cousine spricht Elisabet die Worte, die in das Gebet Ave Maria Eingang gefunden haben: „Gesegnet bist du mehr als alle anderen Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“

„In der Tat,“ so die Überlegung des Papstes, „ist das größte Geschenk, das Maria Elisabet bringt – und der gesamten Welt – Jesus, der schon in ihr lebt; und er lebt nicht nur aus dem Glauben und in der Erwartung, so wie in vielen Frauen des Alten Testaments: Von der Jungfrau Maria hat er menschliches Fleisch erhalten, für seine Heilsmission.“

Im Haus der Elisabet und ihres Ehemannes Zacharias herrschte bislang Trauer über den Mangel an Kindern. Doch nun, so der Papst weiter, sei das Haus mit Freude erfüllt in der Erwartung des Kindes, das Elisabet in hohem Alter empfangen hatte und das der „große Johannes der Täufer, der Vorläufer des Messias” werde. „Und als Maria ankommt, schäumt die Freude über und bricht aus den Herzen heraus, denn die unsichtbare aber reale Präsenz Jesu füllt alles mit Sinn an: das Leben, die Familie, die Errettung des Volkes… Alles!“

Diese Freude werde durch die Stimme Mariens ausgedrückt, in dem „wundervollen Gebet”, das Lukas übermittelt habe und das nach seinem ersten Wort mit Magnificat bezeichnet wird. „Es ist ein Lobgesang auf Gott“, so der Papst, „der große Werke durch die demütigen und der Welt unbekannten Menschen vollbringt, wie es Maria selbst ist, wie ihr Mann Josef, und auch der Ort, an dem sie leben, Nazareth. Die großen Dinge, die der Herr in der Welt vollbringt mit den Demütigen... denn die Demut ist wie eine Leere, die Platz für Gott lässt. Der Demütige, der mächtig ist, eben weil er demütig ist, nicht weil er stark ist.“

Im Magnificat werde der barmherzige und treue Gott besungen, der seinen Heilsplan mit den Kleinen und Armen vollende, mit denen, die an ihn glaubten und die auf sein Wort vertrauten wie die Jungfrau Maria. Dies alles werde in dem Ausruf Elisabets zusammengefasst: „Selig ist die, die geglaubt hat.“ Es sei nicht nur ein Klima der Freude und der geschwisterlichen Gemeinschaft, die Maria in das Haus der Cousine getragen habe, sondern auch des Glaubens, der zur Hoffnung, zum Gebet und zum Lobpreis führe. „Und alles dies“, so der Papst, „wünschten wir, möge auch heute in unseren Häusern geschehen.“ Maria bringe durch die Gnade, die Jesus ist, auch uns eine neue Freude, voller Bedeutung, fuhr er fort. „Sie bringt uns eine erneuerte Fähigkeit, mit dem Glauben die schmerzlichsten und schwierigsten Momente zu durchstehen; sie bringt uns die Fähigkeit zur Barmherzigkeit, uns zu vergeben, zu verstehen und gegenseitig zu unterstützen.“

Die Jungfrau Maria sei ein Vorbild an Tugend und Glauben, betonte der Papst. Der Friedenskönigin Maria wolle er nochmals die Nöte und Schmerzen derjenigen anvertrauen, die in „vielen Teilen der Welt unter Naturkatastrophen, sozialen Spannungen oder Konflikten leiden“, bat er im Anschluss an das Mittagsgebet. 

(rv 15.08.2017 cs)








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