Erzbischof Alfons Nossol, emeritierter Bischof von Opole (Oppeln), wird am Dienstag
85 Jahre alt. Der gebürtige Oberschlesier wirkt seit Jahrzehnten als Brückenbauer
zwischen Polen und Deutschland sowie als Mittler zwischen den Konfessionen. Bis zu
seiner Emeritierung 2009 war er mit 32 Amtsjahren Polens dienstältester Diözesanbischof.
Nossol, am 8. August 1932 in Brodschütz (heute Brozec) geboren und 1957 zum Priester
geweiht, war in der Polnischen Bischofskonferenz Vorsitzender der Ökumenekommission.
Auf seine Initiative hin nahmen im November 1989 der damalige Bundeskanzler Helmut
Kohl (CDU) und der seinerzeitige polnische Ministerpräsident Tadeusz Mazowiecki an
einem von Nossol gefeierten Versöhnungsgottesdienst in Kreisau teil.
Nossol erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1997 den Augsburger Friedenspreis,
2005 den Deutsch-Polnischen Preis und 2010 den Klaus-Hemmerle-Preis. 2009 ehrte der
damalige deutsche Bundespräsident Horst Köhler Nossol für seine Verdienste um die
Aussöhnung zwischen Deutschland und Polen mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern.
1999 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. wegen seiner Verdienste den persönlichen
Titel eines Erzbischofs.
1980 ermöglichte Nossol dem damaligen Augsburger Bischof Josef Stimpfle, die erste
deutsche Predigt seit dem Zweiten Weltkrieg auf dem oberschlesischen Annaberg zu halten.
Im Juni 1989 feierte er dort trotz polnischer Vorbehalte selbst einen deutschsprachigen
Gottesdienst und führte solche Gottesdienste auch in seiner Diözese ein. Vertreter
der deutschen Minderheit in Polen, deren Hochburg die Region Opole ist, würdigten
während der diesjährigen Wallfahrt auf dem Annaberg den Einsatz des Erzbischofs.
(kap 06.08.2017 sk)
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