2017-07-25 09:15:00

Franziskus: Betet für Charlie Gard und seine Eltern


Papst Franziskus betet für Charlie Gard und seine Eltern. Diese hatten am Montag den juristischen Kampf um eine weitere Behandlung ihres todkranken Sohnes aufgegeben, sodass der elf Monate alte Junge in absehbarer Zeit sterben wird. Franziskus fühle sich der britischen Familie „in diesem Augenblick unendlichen Leidens besonders nahe", teilte der Vatikan am Montagabend mit. Der Papst bat darum, sich ihm im Gebet anzuschließen, damit die betroffene Familie „den Trost und die Liebe Gottes finden" könne. Die Eltern des Kindes, Conny Yates und Chris Gard, hatten den Antrag zurückgezogen, mit dem sie für ihr Kind eine experimentelle Behandlung in den USA erstreiten wollten. Dafür sei es inzwischen „zu spät", sagte ihr Anwalt Grant Armstrong am Montag. Die bisherigen Verzögerungen bedeuteten, dass die Behandlung kein Erfolg mehr werden könnte. Es sei „nicht länger in Charlies Interesse, ihn weiter an einem Beatmungsgerät zu behalten".

Auch die Bischöfe von England und Wales brachten in einem Schreiben ihr „tiefstes Mitgefühl und Mitleid“ für den Kleinen und seine Familie zum Ausdruck. „Wir hoffen, dass die Familie in den kommenden Tagen den Raum und die Unterstützung erhält, um Frieden zu finden“, schrieben die Bischöfe. Sie seien sicher, dass alle Entscheidungen nach eingehenden Überlegungen zum Wohl des Kindes getroffen worden seien. Außerdem lobten sie ausdrücklich die Arbeit des Londoner Great Ormond Street Hospital, das den Jungen behandelt.

Bereits vor einigen Wochen hatte Papst Franziskus der Familie sein Mitgefühl ausgesprochen und angeboten, Charlie im vatikanischen Kinderkrankenhaus Bambino Gesù zu behandeln. Dies hatte die Klinik in London jedoch aus rechtlichen Gründen abgelehnt: Sie hätte einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zufolge die Beatmung und andere lebenserhaltenden Maßnahmen bei Charlie Gard einstellen müssen. Das Urteil war wenig später ausgesetzt worden, weil Hinweise aufgetaucht waren, dass gewisse experimentelle Therapiemöglichkeiten für die Krankheit des kleinen Patienten erfolgsversprechender seien als zuvor gedacht.

(rv 25.07.2017 jm/gs)

 








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