2017-07-21 16:55:00

Kardinal Müller wirbt für Dialog mit konservativen Kardinälen


Kardinal Gerhard Ludwig Müller hat neuerlich für einen Dialog mit konservativen Kirchenvertretern in der Frage der wiederverheirateten Geschiedenen geworben. Im Gespräch mit der italienischen Zeitung „il Foglio“ regte Müller ein Treffen mit den Kardinälen Raymond Leo Burke, Walter Brandmüller und Carlo Caffarra an, bei dem offen über die strittigen Themen gesprochen werden solle. Er habe „bis heute nur Schmähungen und Beleidigungen gegen diese Kardinäle gehört“, sagte Müller. Dies sei „weder die Art noch der Ton, um weiterzukommen“. Die drei Genannten sowie der inzwischen verstorbene Kölner Kardinal Joachim Meisner hatten von Papst Franziskus Klarstellungen zu einem möglichen Sakramentenempfang für wiederverheiratete Geschiedene verlangt und Kritik am Papstschreiben „Amoris laetitita“ (2016) geübt.  

Müller, bis Anfang Juli Präfekt der Glaubenskongregation, wies eine Kategorisierung in Freund oder Feind des Papstes zurück. „Für einen Kardinal ist es absolut unmöglich, gegen den Papst zu sein“, sagte er. Nichtsdestoweniger hätten Bischöfe „das - ich würde sagen - göttliche Recht, frei zu diskutieren“.

Mit Blick auf die Nichtverlängerung seiner fünfjährigen Amtszeit an der Spitze der Glaubenskongregation sagte Müller, er sei „immer gelassen“ gewesen. Seine Aufgaben habe er über das nötige Maß hinaus erfüllt. Vor allem habe er sich stets loyal gegenüber dem Papst verhalten, „wie es unser Glaube verlangt“. Neben Papsttreue habe er auch theologische Kompetenz eingebracht; darum sei seine Loyalität „nie bloße Lobhudelei“ gewesen.

Papst Franziskus hatte dem 69 Jahre alten deutschen Kardinal kurzfristig bekannt gegeben, dass er seinen Dienstvertrag nicht verlängern werde. Müller will eigenen Angaben zufolge in Rom bleiben und sich der Theologie und der Seelsorge widmen. 

(kna 21.07.2017 gs)








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