2017-07-20 13:15:00

Parolin zu Russland-Besuch: Klima der Gerechtigkeit schaffen


Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hofft, dass sich seine Begegnung mit Russlands Präsident Wladimir Putin positiv auf die Politik des Landes auswirken kann. Es gehe in Russland darum, „ein Klima und ein Umfeld von Gerechtigkeit und Frieden zu schaffen", sagte der Kardinal am Dienstag in einer Sendung des italienischen Staatsfernsehens RAI zum Thema „Franziskus, der Papst des Dialogs“. In internationalen Krisen wie in Nahost, Syrien und der Ukraine zeige Russland „eine aktive Präsenz", so der Kardinalstaatssekretär. 

Parolin steht in der katholischen Hierarchie an zweiter Stelle nach dem Papst. Neben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im Kreml will er in Russland auch das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill I., treffen. Der Kardinalstaatssekretär hatte seine Russlandreise im Juni vor Journalisten bestätigt. 

 „Türöffner“ für Papstbesuch in Russland?

Der Moskau-Besuch Parolins wäre der erste eines Kardinalstaatssekretärs seit dem Jahre 1999 und erst der dritte in der Geschichte überhaupt. Beobachter sehen ihn als möglichen „Türöffner“ für einen seit bald 30 Jahren in Rom ersehnten Russland-Besuch eines Papstes.

Als erster Kardinalstaatssekretär war Agostino Casaroli noch zur Zeit des Kalten Krieges 1988 nach Moskau gekommen. Anlass waren die Feiern zu „Tausend Jahren christliches Russland". 1999 folgte Angelo Sodano, der die Wiedereinweihung der Mariä-Empfängnis-Kathedrale vornahm.

Vier Bistümer

Der Fall des „Eisernen Vorhangs" in Europa hatte es dem damaligen Papst Johannes Paul II. ermöglicht, auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion zwei apostolische Administraturen einzurichten. Daraus wurden nach und nach vier Bistümer. Die russisch-orthodoxe Kirche betrachtete diese Schritte zunächst als katholische Einmischung in russische Angelegenheiten zur Abwerbung von Gläubigen.

(kap 20.07.2017 gs)








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