2017-07-18 12:33:00

Vatikan: Ukraine wünscht sich „Frieden und Sicherheit“


Der für die Ostkirchen zuständige Kurienkardinal Leonardo Sandri hat seine Reise in die Ukraine beendet. An diesem Dienstag kehrt er wieder nach Rom zurück, nachdem er eine Woche das neben Russland flächenmäßig größte Land Europas besucht hat. Neben den Stationen in der Westukraine und in der Hauptstadt Kiew hat Kardinal Sandri auch die Wunden des Krieges im Osten des Landes mit eigenen Augen gesehen. Im Gespräch mit Radio Vatikan betont der argentinische Kurienmann, dass bei jeder Gelegenheit im ganzen Land für den Frieden gebetet und gesprochen wurde. Dies sei ein Zeichen der Hoffnung, so Kardinal Sandri.

„Ich konnte einerseits die Großzügigkeit und das Engagement des Papstes für die Ukraine bekunden, was in dem Land sehr gut aufgenommen wurde, aber andererseits habe ich die Großzügigkeit der Ukrainer selbst erfahren. Es war beeindruckend zu sehen, wie viele Jugendliche an den Pilgerfahrten teilnahmen und zu den Gottesdiensten kamen. Das war wunderbar!“

Immer an der Seite des vatikanischen Kardinals war der Gastgeber und Großerzbischof der griechisch-katholischen Kirche der Ukraine, Swjatoslaw Schewtschuk. Dieser habe ihm in ökumenischen Fragen Sicherheit vermittelt, formulierte Sandri: 

„Ich habe mich auf der ganzen Reise immer sicher gefühlt, und zwar meine ich das jetzt nicht im physischen Sinne. Hier gibt es so viele verschiedene christliche Kirchen und da muss man sehr vorsichtig sein... Er und der Nuntius, Erzbischof Claudio Gugerotti, haben mir da immer geholfen. Aber ich muss sagen, dass ich hier ein Klima der Hoffnung vorgefunden habe. Das Land will Frieden, Sicherheit und Fortschritt für alle.“

Kardinal Sandri ist Präfekt der Ostkirchenkongregation, die für die mit Rom unierten Kirchen des Ostens zuständig ist. In der Ukraine gibt es eine griechisch-katholische Kirche sowie eine römisch-katholische Bischofskonferenz und Diözesen, daneben gibt es drei orthodoxe Kirchgemeinschaften. Die mit Moskau verbundene orthodoxe Kirche ist die größte und von der Weltorthodoxie anerkannte Kirche. Die beiden anderen ukrainisch-orthodoxen Kirchen hingegen gelten als nicht-kanonische Kirchen. Im Donbass – also im Osten des Landes – herrscht seit drei Jahren Krieg zwischen prorussischen Gruppen, die von der russischen Armee unterstützt werden, und ukrainischen Soldaten. Nach der unrechtmäßigen Annexion der Krim durch Russland 2014 und dem Krieg im Donbass sind rund zwei Millionen Ukrainer als Binnenflüchtlinge vor allem in die Zentral- und Westukraine geflohen. Der Papst hat für sie im vergangenen Jahr eine europaweite Sonderkollekte durchführen lassen.

(rv 18.07.2017 mg)








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