2017-07-17 12:03:00

Großbritannien: Gericht entscheidet über Sterbehilfe


Das Oberste Gericht in London behandelt am Montag den Fall eines 67jährigen Briten, der aktive Sterbehilfe in Anspruch nehmen will. Wie die spanische Presseagentur Efe berichtet, leidet Noel Conway an einer tödlichen Nervenkrankheit, durch die er nicht mehr laufen kann und künstlich beatmet werden muss. Conway will sich von seinen Nächsten verabschieden, bevor er durch die Krankheit zu einem „Zombie“ werde, wie er selbst formulierte. Im weiteren Verlauf der Krankheit könne er querschnittsgelähmt und katatonisch werden, erklärte Conway – das wäre für ihn „eine lebende Hölle“. Der ehemalige Universitätsprofessor fordert deshalb, dass Ärzte ihm eine tödliche Dosis verabreichen dürfen, ohne dafür rechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen. Er selbst kann wegen seines gesundheitlichen Zustands nicht vor Gericht erscheinen, ist nach Angaben seiner Anwälte aber entscheidungsfähig. 

Aktuell können Ärzte im Vereinigten Königreich wegen Sterbehilfe für 14 Jahre ins Gefängnis kommen. 2015 hatte das Oberste Gericht Gesetzentwürfe zur Legalisierung von Sterbehilfe in England und Wales abgelehnt. Die anglikanische wie katholische Kirche hatten sich damals entschieden gegen eine Legalisierung der Sterbehilfe gewandt. 

Der Prozess zum Fall Conway wird voraussichtlich fünf Tage dauern und das Ergebnis im Herbst veröffentlicht.

(efe 17.07.2017 jm)








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