2017-07-14 12:43:00

D: „Ehe für Alle“ verfassungsrechtlich prüfen


Kardinal Reinhard Marx würde eine Prüfung der „Ehe für Alle“ vor dem Verfassungsgericht „sehr begrüßen“. Das sagte er im Interview mit der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“ am Freitag. Die neue Reglung definiere die Ehe „anders, als das bis jetzt auch im Grundgesetz angelegt war“ – deshalb interessiere ihn die Meinung des Bundesverfassungsgerichts zu diesem Thema. An einen „Dammbruch“, vor dem etwa die stellvertretende Vorsitzende der AfD, Beatrix Storch, gewarnt hatte, glaubt Marx nicht: „Bei dem jetzigen Gesetz geht es um die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare und nicht für Verwandte oder drei, vier Personen.“ Zudem äußerte er Bedauern darüber, dass „wir als Kirche nicht unbedingt Vorreiter waren, was die Rechte von Homosexuellen angeht“.

Kardinal Marx sprach auch über die Rückführung von Flüchtlingen nach Afghanistan. Zwar müsse es möglich sein, Menschen, die rechtlich nicht in Deutschland bleiben könnten, zurückzuschicken, allerdings dürfe man niemanden in ein Kriegsgebiet abschicken, nur um damit die Bevölkerung zu beruhigen. Zur Kritik an Merkels Willkommenspolitik für Flüchtlinge kommentierte Marx, dies sei aus humanitären Gründen in einer schwierigen Situation geschehen. „Ich kann nicht akzeptieren, dass die Entscheidung der Kanzlerin im Nachhinein für das Schlimmste überhaupt gehalten wird“.

Im Interview ging es auch um die Ablösung von Kardinal Gerhard Ludwig Müller. Marx habe davon nichts gewusst, es sei aber niemandem verborgen geblieben, „dass manche Äußerungen und Positionen Kardinal Müllers und des Papstes nur schwer miteinander vermittelbar erschienen“.

(rv 14.07.2017 jm)








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