2017-07-10 12:38:00

Schweiz: Doch kein Bistum Zürich


Sechs der sieben kantonalen Kirchen des Bistums Chur wollen kein zusätzlich neues Bistum Zürich. Wie das Schweizer Fernsehen an diesem Montag berichtet, hätten die entsprechenden Kirchenvertreter den Plan nicht zugestimmt. Seit 37 Jahren stand die Schaffung eines Bistums Zürich zur Diskussion. „Zürich kann nicht am Projekt festhalten, wenn die anderen Bistumskantone nicht damit einverstanden sind“, sagte Benno Schnüriger, Präsident des Zürcher Synodalrats. Er bestätigte damit gegenüber der Schweizer Nachrichtenagentur sda einen Artikel des „Tages-Anzeigers“ vom Montag. Somit wird es ein eigenes Bistum Zürich nicht geben und in der Schweiz bleibt es bei sechs Bistümern.

Von den sechs kantonalen Kirchenvertreter sagte nur Zürich selbst Ja zum Projekt. Im Kanton Zürich lebten 2016 laut dem statistischen Amt rund 394.000 Katholiken. Die katholische Kirche im Kanton Zürich umfasst 75 Kirchgemeinden. Das entspricht in etwa der Hälfte aller Katholiken des Bistums Chur.

Im Mai hatte Bischof Vitus Huonder versprochen, das Anliegen zu prüfen und die Pläne der sogenannten „Biberbrugger Konferenz“ – das ist der Zusammenschluss der sieben Kantonalkirchen des Bistums Chur – zu berücksichtigen.

Hintergrund

Die Schweizer Bischofskonferenz hatte 1980 erstmals die Frage auf dem Tisch gebracht, ob man neben den sechs Schweizer Bistümer noch drei zusätzliche Diözesen schaffen solle. Angedacht waren die Bistümer Genf, Zürich und eines für die „Urschweiz“ mit Sitz in Luzern. 2015 nahm die Bischofskonferenz die Frage wieder auf und zog Bistümer in Genf und Zürich in Betracht. Die beiden Kantone sind auch die Ursprungsorte der Schweizer Reformation mit Huldrych Zwingli in Zürich und Jean Calvin in Genf.

Zürich ist formal nicht Teil des Bistums Chur, sondern wird seit 1819 von diesem provisorisch verwaltet. Zürich hatte zum damals aufgelösten Bistum Konstanz gehört.

(kath.ch/srf 10.07.2017 mg)








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