2017-07-09 11:57:00

Angelus: „Nicht nur mit Freunden sprechen - auch mit Jesus“


Jesus lädt nicht nur Auserwählte ein, ihm ihre Lasten anzuvertrauen, sondern alle. Das hat Papst Franziskus den Gläubigen und Besuchern am Sonntag beim Angelusgebet dargelegt. Jesus schaffe Schwierigkeiten nicht „magisch“ aus der Welt, aber er stärke die Gläubigen in diesen Schwierigkeiten. Der Anteil der Christen am Geschehen sei es, nicht in den eigenen Fehlern und Winkeln zu verharren, sondern hinauszugehen, auf Jesus zu, und ihm auch die dunklen Seiten zu öffnen.

„Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen“ (Mt 11,28), heißt es im Sonntagsevangelium, das Franziskus auslegte. Eine Einladung an alle, betonte Franziskus, „wer kann sich dieser Einladung entziehen?“. Jesus wisse, wie schwer das Leben sein kann, er kenne die Enttäuschungen und Wunden der Vergangenheit, die Lasten und das zu tragende Unrecht der Gegenwart, die Unsicherheiten und Sorgen für die Zukunft. Das erste Wort von Jesus sei an diesem Punkt eine Einladung: Kommt. „Der Fehler ist, wenn die Dinge schlecht laufen, dort zu bleiben, wo man ist.“ Eingeschlossen in sich selbst sehe man nur schwarz. „Dann kommt man sogar so weit, sich mit der Traurigkeit anzufreunden.“ Jesus wolle uns herausziehen aus diesem Treibsand der Traurigkeit mit seinem einladenden „Komm!“

Einfach so „hinauszugehen“ aus der Traurigkeit genüge freilich nicht, „man muss auch wissen wohin“. Zerstreuung und Ablenkung seien da bloß „Feuerwerk“, das am Ende einsamer denn je zurücklasse. „Und deshalb sagt Jesus, wohin wir gehen sollen: „Kommt alle zu mir“. Oft gehe man ja auch auf der Suche nach Ansprache zu einem Freund oder zu einem Fachmann. „Das ist gut, aber vergessen wir Jesus nicht! Vergessen wir nicht, ihm aus unserem Leben zu erzählen, ihm die Menschen und die Begebenheiten anzuvertrauen. Vielleicht gibt es „Zonen“ unseres Lebens, die wir ihm nie geöffnet haben und die dunkel geblieben sind, weil sie nie das Licht des Herrn gesehen haben. Heute sagt er zu jedem von uns: Nur Mut! Gib nicht auf vor dem Gewicht des Lebens, verschließ dich nicht angesichts der Ängste und der Sünden, sondern komm zu mir!“

Jesus löst uns nicht „magisch“ unsere Probleme, sondern er macht uns stark, um sie zu bestehen. „Wenn Jesus ins Leben eintritt, dann kommt Frieden, der Frieden, der auch in den Prüfungen bleibt. Gehen wir zu Jesus, geben wir ihm unsere Zeit, treffen wir ihn täglich im Gebet, freunden wir uns mit seinem Wort an, entdecken wir aufs Neue ohne Angst seine Vergebung, sättigen wir uns an seinem Brot des Lebens.“

(rv 09.07.2017 gs)








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