2017-07-07 14:06:00

Syrien: Neuanfänge in Aleppo


Es gibt positive Nachrichten aus Aleppo: Die syrische Metropole blüht allmählich wieder auf. Das merkt man daran, dass der Alltag wieder einigermaßen „normal“ ist, sagt gegenüber Radio Vatikan der Jesuitenpater Ziad Hilal. Er lebt seit Jahren in Aleppo. Die katholische Gemeinschaft der Stadt habe kürzlich eine neue Initiative gestartet, unter dem Motto „Aleppo noch schöner“, erzählt Hilal. Es gehe darum, Jugendliche für eine gemeinsame Reinigung der Straßen zu gewinnen. Das soll auch dazu beitragen, die „Wunden des Krieges“ zu überwinden, so der Jesuitenpater.

„Es ist eindeutig ruhiger geworden. Die Menschen hier können jetzt wieder problemlos auf die Straße gehen. Die Erwachsenen können wieder zur Arbeit fahren, die Kinder wieder die Schule besuchen und die Jugendlichen wieder zur Universität gehen. Das heißt jetzt aber nicht, dass alles vorüber ist. Vor wenigen Tagen gab es zwei Attentate mit Toten und Verletzten. Man kann also noch nicht sagen, dass der Frieden die Oberhand gewonnen hat.“

Man müsse also noch ein bisschen Geduld haben und abwarten, ob die allmähliche Normalisierung des Alltags wirklich in einen definitiven Frieden mündet, so Pater Hilal. Was er bedauere: Immer mehr Menschen wandern trotzdem aus. Mit der Initiative „Aleppo noch schöner“ wolle man auch dem entgegenwirken.

„Die Idee ist, mit Hilfe zum Beispiel der Pfadfinder das Zusammenleben von Christen und Muslimen zu fördern. Da geht es nicht nur darum, die Zeichen des Krieges zu beseitigen, sondern auch einen neuen Anfang zu ermöglichen. Die Menschen sollen wieder sagen: Wir sind ein einziges Volk, das Hand in Hand zusammenarbeitet.“

(rv 07.07.2017 mg)








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