2017-06-27 10:29:00

Venezuela/Vatikan: „Wohl des Volkes achten“


Die Priorität in Venezuela muss das Wohl des Volkes sein. Das betont der Vatikanvertreter in Caracas, Nuntius Aldo Giordano, im Gespräch mit Radio Vatikan. Er hat am Montag Papst Franziskus in einer Privataudienz im Vatikan besucht. Es war bereits der zweite Besuch aus Venezuela für diesen Monat, da der Papst Anfang Juni die venezolanischen Bischöfe getroffen hatte. Das lateinamerikanische Land erlebt derzeit eine tiefe wirtschaftliche und vor allem politische Krise, die das Land lähmt und bei Protesten sogar zu mehreren Toten geführt hat. Im Fadenkreuz der Proteste: Präsident Nicólas Maduro.

„Ich bin dem Heiligen Vater sehr dankbar, dass ich ihn jetzt treffen durfte“, so Erzbischof Giordano. Franziskus habe ihm „die Nähe zum venezolanischen Volk“ bekundet. „Insbesondere hat er sein Leid und seine Verbundenheit mit den Opfern der Gewalt geäußert“, fügt Giordano an und erinnert daran, dass unter den Opfern vor allem viele Jugendliche zu verzeichnen seien. „Der Papst kennt die politische und soziale Lage in Venezuela sehr gut und ist sehr besorgt darüber. Ich konnte ihm über die aktuelle Lage berichten und was es mit den Protesten der Bevölkerung auf sich hat. Ich habe ihm die Probleme der Bevölkerung erläutert und über die fehlende Nahrung, Medikamente und Lösungsvorschläge berichtet. Leider sehen wir nicht sehr viele Lösungen in diesem Augenblick, doch der Papst hat uns angespornt, weiter Wege der Solidarität und Hoffnung zu suchen.“

Besonders aufgefallen sei ihm ein Satz von Franziskus: Es könne nie Lösungen geben, die durch Gewalt hervorgerufen würden. Nur der Dialog könne zum Ziel des Friedens und der Versöhnung führen. Leider stelle der Nuntius fest, dass man in Venezuela wenig bereit sei, aufeinander zu hören.

„In diesem Augenblick ist es leider so, dass die Stimme des Volkes nicht gehört wird. Unsere Hoffnung ist, dass die ,gute Seite´ des Volkes ihre Anforderungen einbringen kann. Diese bestehen darin, Versöhnung zu schaffen und die wahren Probleme des Landes anzugehen. Denn wir dürfen nicht vergessen, die Familien in Venezuela haben sehr konkrete Probleme.“

Dazu zählen der Zugang zu Medikamenten, ärztlichen Behandlungen und Nahrung, so Nuntius Giordano.

 

(rv 27.06.2017 mg)








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