2017-06-25 12:08:00

Papst beim Angelus: Christsein ist „kein Tourismus“


Echter Glaube ist „kein Tourismus“, sondern zeigt sich im Kreuz. Darauf hat der Papst an diesem Sonntag beim Angelusgebet hingewiesen. Christen zeichneten sich gerade dadurch aus, dass sie gegenüber Leid in der Welt nicht gleichgültig seien, betonte Franziskus auf dem Petersplatz.

Keine bequeme Reise

Der Papst nahm Jesu Aussendungsrede nach Matthäus zum Ausgangspunkt und ging auf die Widerstände und Schwierigkeiten ein, auf die Jesus die Apostel vorbereitete. Jesus habe den Zwölf weder eine erfolgreiche Mission noch Schutz vor Verfolgung versprochen, machte Franziskus deutlich. Er habe nicht auf die Integrität des Körpers, sondern auf die der Seele verwiesen. Der Papst zitierte die Jesusworte aus dem Tagesevangelium: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann. (Mt 10,28)“

Christen begäben sich auf keine bequeme Reise wie Touristen, erinnerte der Papst - Widerständen bei der Umsetzung des christlichen Auftrages die Stirn zu bieten gehöre zum Christsein dazu, ja werde gerade zum Prüfstein echten Glaubens: „Es gibt keinen christlichen Auftrag im Zeichen der Ruhe; Schwierigkeiten und Qualen gehören zum Werk der Evangelisierung und sollten für uns Gelegenheit sein, die Wahrhaftigkeit unseres Glaubens und unserer Beziehung zu Jesus zu prüfen.“

Christen sind nicht gleichgültig und falsch

Auch heute sei Christenverfolgung eine Realität, unterstrich der Papst, der zum Gebet für bedrängte Christen weltweit aufrief und deren Einsatz würdigte: „Möge ihr Beispiel uns dabei helfen, nie zu zögern, für Christus Stellung zu beziehen und ihn jeden Tag mutig zu bezeugen, auch unter scheinbar ruhigen Umständen. So kann auch die Abwesenheit von Anfeindungen und Qualen eine Prüfung sein.“

Franziskus kritisierte an dieser Stelle Abstumpfung und Ignoranz gegenüber Situationen des Leides in der Welt. Dagegen müssten Christen Widerstand leisten: „Nicht nur wie Schafe unter Wölfe – der Herr schickt uns auch heute wie Wächter unter Leute, die nicht aus der Trägheit ihrer Welt aufgeweckt werden wollen und die die wahrhaftigen Worte des Evangeliums ignorieren und sich ihre eigenen flüchtigen Wahrheiten basteln.“

Einmal mehr kritisierte der Papst die Heuchelei und Doppelbödigkeit mancher Menschen, die vorgeben, christlich zu sein - „nach vorne lächeln sie, doch hintenrum bekämpfen sie das Evangelium. Wie kennen sie alle.“ Auch solche Hindernisse gelte es entschieden zu überwinden, so Papst Franziskus, in dem Wissen, dass Jesus an unserer Seite sei. 

 

(rv 25.06.2017 pr)








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