2017-06-25 14:21:00

Kanada: Paddeln für die Versöhnung


Gemeinsam paddeln für die Versöhnung: Mit einer ungewöhnlichen Initiative setzen kanadische Jesuiten und Ureinwohner des Landes ein Zeichen, indem sie gemeinsam mehr als 800 Kilometer im Kanu zurücklegen. Der Startschuss zur Versöhnungs-Expedition fiel in dieser Woche in der Provinz Ontario; die Reise zu Fluss gen Osten dauert fast einen Monat und endet den Angaben zufolge in der Stadt Quebec. Neben indigenen Ruderern legen sich dabei englischsprachige wie frankophone Jesuiten in die Riemen. Die Strecke folgt der historischen Route des französischen Seefahrers Samuel de Champlain und des französischen Missionars Jean de Brébeuf Mitte des 17. Jahrhunderts. Indigene wiesen dem Entdecker und dem Jesuiten damals den Weg und begleiteten sie auf ihren Reisen.

Kirche war Komplize der Verbrechen

Angeregt wurde die symbolträchtige Paddel-Aktion von der nationalen Wahrheits- und Versöhnungskommission, die Gewalt, Diskriminierungen und den „kulturellen Genozid“, deren Opfer die indigene Bevölkerung der Region wurde, aufarbeitet. Die Kirche machte sich damals den Verbrechen mitschuldig, wie ein 2015 publizierter Bericht der Kommission umissverständlich herausstellte. Papst Franziskus hatte 2015 seine Südamerikareise dazu genutzt, die Ureinwohner Amerikas für Verbrechen der katholischen Kirche um Vergebung zu bitten. Die Bitte um Vergebung des argentinischen Papstes wurde als historisch eingeordnet.

Pioniere in bewegten Zeiten

Der Kartograph und Ethnologe Samuel de Champlain stellte als einer der ersten Vermessungen des kanadischen Küstengebietes an und gilt als Gründer der Stadt Quebec. Der französische Jesuit Jean de Brébeuf verkündete im Gebiet der Wyandot-Indianer am Huronsee das Evangelium. Der am Marterpfahl eines Eingeborenenstamms hingerichtete Missionar wurde 1930 zusammen mit anderen Märtyrern Nordamerikas von Papst Pius XI. heiliggesprochen.

(apic/rv 25.06.2017 pr)








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