2017-06-24 10:31:00

D: Berliner Erzbischof stellt sich gegen „Ehe für alle“


Die Pläne einiger Parteien, die „Ehe für alle“ in Deutschland zu erlauben, stößt bei den Bischöfen auf Widerstand. Eine gesetzliche Öffnung des Ehe-Begriffs auch für gleichgeschlechtliche Partnerschaften trage „zu einer allgemeinen und nicht zuletzt rechtlichen Verwirrung“ bei, sagte der Berliner Erzbischof Heiner Koch der Katholischen Nachrichten-Agentur. Durch die mögliche qualitative Neuausrichtung des Begriffs Ehe sehe er einen Bruch mit dem jahrhundertelangen Eheverständnis, so der Vorsitzende der Kommission für Ehe und Familie bei der Deutschen Bischofskonferenz.

In dem Interview stellte Koch klar, dass die Position der Bischöfe „keinesfalls homophob motiviert“ sei. Vielmehr werde mit der Unterscheidung zwischen der Ehe und der rechtlichen Eingetragenen Lebenspartnerschaft „der Unterschiedlichkeit der Lebensformen adäquat Rechnung getragen“, erklärte der Erzbischof. Die Definition der Bischöfe für Ehe laute, so Koch, als lebenslange Verbindung von einem Mann und einer Frau mit prinzipieller Offenheit, Leben weiterzugeben. Im Gegensatz dazu könne eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft das „aus sich heraus“ nicht.  

Koch stellt sich damit gegen die Wahlprogramme von SPD und Grüne. Beide Parteien fordern im Bundestagswahlkampf die Öffnung der Ehe auch für gleichgeschlechtliche Paare. Die Union (CDU/CSU) sperrt sich derzeit gegen eine gesetzliche Gleichstellung. „Ich begreife den Widerstand der Konservativen überhaupt nicht. Die ´Ehe für alle´ nimmt doch niemanden etwas weg“, sagte Bundesfamilienministern Katarina Barley (SPD) den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

(kna 24.06.2017 fr)  








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