2017-06-22 15:07:00

Österreich: Kardinal Tagle fordert stärkeren Fokus auf Bibel


Wenn es darum geht, dass die katholische Kirche die Bibel in das Zentrum ihres Wirkens nimmt, ist noch genügend „Luft nach oben". Das hat Kardinal Luis Antonio Tagle, Präsident der Katholischen Bibelföderation, in einem Interview mit der Wiener Kirchenzeitung „Der Sonntag“ gesagt. „Ich denke, dass das Wort Gottes unser aller Denken beeinflussen und inspirieren sollte. Und ich habe, was das betrifft, in den vergangenen Jahren viel Entwicklung und Verbesserung gesehen", so der Kardinal.

In früheren Jahrzehnten habe er den Eindruck gehabt, das Interesse an der Bibel sei nicht so groß, was sich nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil jedoch verändert habe. Die Menschen hätten einen anderen Zugang gewonnen und verlangten „gute, inhaltsvolle, inspirierende Predigten. Das sehe ich als wirklich gutes Zeichen.“

Tagle ist seit eineinhalb Jahren Präsident der Bibelföderation. Er stellte gegenüber dem „Sonntag“ große regionale Unterschiede fest, was den Stellenwert der Heiligen Schrift im Leben der Kirche betrifft: „Es gibt zum Beispiel Länder, in denen es bischöfliche Kommissionen gibt, die sich mit dem Bibelapostolat auseinandersetzen. Und es gibt Länder, in denen es so etwas nicht gibt - in denen es keine eigene Kommission gibt, die sich mit der Bibel beschäftigt.“

Die Katholische Bibelföderation ist eine international ausgerichtete Einrichtung der Katholischen Kirche zur Förderung der weltweiten Bibelpastoral. Derzeit zählt sie 344 Mitgliedsinstitutionen in 126 Ländern. Ihre Vollmitglieder sind 102 Bischofskonferenzen, ihre assoziierten Mitglieder 242 katholische Organisationen und Bibelzentren, die sich auf dem Gebiet der Bibelarbeit engagieren.

(kap 22.06.2017 fr) 








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