2017-06-22 11:49:00

Papst bittet um Solidarität mit Christen in Nahost


Papst Franziskus ruft zur Solidarität mit den bedrängten und bedrohten Christen im Nahen Osten auf. Vor allem in Syrien, dem Irak und Ägypten litten Christen „unter Krieg und sinnloser Gewalt durch fundamentalistische Terroristen“. Das sagte er an diesem Donnerstag auf der 90. Vollversammlung von Hilfswerken für Ostkirchen im Vatikan.

„All diese Schwierigkeiten haben uns die Erfahrung des Kreuzes Jesu nahegebracht: Es ist Anlass zu Verstörung und Leiden, aber gleichzeitig auch Quelle des Heils. Ich wiederhole, was ich am Tag nach meiner Wahl zum Papst gesagt habe: Wenn wir ohne das Kreuz vorangehen, wenn wir ohne das Kreuz aufbauen, wenn wir einen Christus ohne Kreuz bekennen, dann sind wir keine Jünger des Herrn.“

Franziskus wiederholte eine Mahnung, die er schon kürzlich bei seinem Besuch in Kairo ausgesprochen hatte: Priestern im Nahen Osten dürfe es nicht um ihren „sozialen Status“ gehen oder darum, eine Art „Führungsrolle“ einzunehmen. Er wisse aber sehr wohl, dass in dieser Weltgegend die Entscheidung, Priester zu werden, oft eine geradezu „heroische“ sei.

„Fühlen wir uns immer als lebendige Steine in der Nähe Christi, der unser Eckstein ist! Die Ostkirchen hüten so viele ehrwürdige Erinnerungen, Kirchen, Klöster, Heiligenstätten – die müssen natürlich bewahrt und erhalten werden. Aber auch wenn es nicht mehr möglich ist, Strukturen zu reparieren oder beizubehalten, müssen wir weiterhin ein lebendiger Tempel des Herrn sein...“

In einigen Teilen des Nahen Ostens vergössen derzeit Christen ihr Blut – ganz unabhängig davon, ob sie nun Orthodoxe, Katholiken oder Protestanten seien. Das sei ein wichtiges Zeugnis lebendigen Glaubens, sagte der Papst. Und noch eine Bitte trug er vor: „Wenn Gläubige der Ostkirchen zur Emigration aus ihrer Heimat gezwungen sind, dann sollten sie in ihren Aufnahmeländern weiter nach ihrer eigenen kirchlichen Tradition leben können. Ihre Arbeit als Hilfswerke könnte doch eine Brücke zwischen West und Ost, zwischen Herkunfts- und Aufnahmeland sein...“

(rv 22.06.2017 sk)








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